Corona-Virus sorgt weiter für Einschränkungen - Hattingen Live und Frühlingsfest betroffen
Hattingen: Stadt sagt Veranstaltungen bis 30. April ab

Foto: pixabay/Grafik Sikora

Die Stadt Hattingen hat am heutigen Freitag, 13. März, entschieden, dass bis zum 30. April alle eigenen Veranstaltungen ausfallen werden. An private Veranstalter appelliert die Stadt ebenfalls auf alle Veranstaltungen zu verzichten.

Generell sind alle Veranstaltungen mit mehr als eintausend Besuchenden durch einen Erlass des Landesgesundheitsministeriums untersagt. 
Der städtische Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) hat sich mit den Konsequenzen aus dem Erlass des Landesministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales zur Durchführung von Großveranstaltungen befasst. Aus Anlass der Corona-Situation untersagt der Erlass die Durchführung von Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmenden.

Absagen unabhängig von der erwarteten Teilnehmendenzahl

Die Stadt wird in eigener Verantwortung darüber hinaus alle städtischen Veranstaltungen unabhängig von der erwarteten Teilnehmendenzahl absagen. Diese Absage bezieht sich ausdrücklich auf alle Bereiche der Stadtverwaltung. Davon betroffen sind also nicht nur Unterhaltungs- und Kulturveranstaltungen, sondern zum Beispiel auch Bildungsangebote der vhs Hattingen oder Versammlungen im Holschentor. Auch Bürgeranhörungen, wie jetzt für die Bahnhofstraße geplant, sind davon betroffen.
Der SAE folgt einer Strategie der Eindämmung. Das bedeutet, dass die Ausbreitung des Corona-Viurs möglichst lange gehemmt wird und so für die Erkrankten ausreichend ärztliche Kapazitäten zur Verfügung stehen. „Dazu“, so Frank Mielke, Leiter des Stabes, „ist es wichtig, Versammlungen von Menschen möglichst zu vermeiden und auf alle unnötigen Verkehrsströme zu verzichten. Wir müssen heute schon verhindern, dass die Lage übermorgen aus dem Ruder läuft.“

Einschränkungen und vereinzelte Schließungen

Das komplette Schließen von allen Einrichtungen ist im Moment nicht geplant. Es gibt aber einige Einschränkungen und vereinzelte Schließungen. So werden zwar keine Veranstaltungen in der Stadtbibliothek mehr stattfinden, aber der normale Ausleih- und Recherchebetrieb wird weiterhin möglich sein. Das gilt sinngemäß auch für das Stadtmuseum, wo die Ausstellung geöffnet bleibt. Die Musikschule wird analog den Schulen behandelt, solange nicht die Hattinger Schulen geschlossen werden müssen, gibt es in der Musikschule den normalen Betrieb.

Hier weitere Einrichtungen und Handlungsbereiche:

Holschentor: Der normale Bürobetrieb der dort ansässigen Organisationen ist weiterhin möglich. Veranstaltungen und Versammlungen sind nicht erlaubt.
Volkshochschule: Alle Veranstaltungen und Kurse werden abgesagt. Das Teilnahmeentgelt wird erstattet. Eine Ausnahme bilden zum Beispiel Kurse für die Erlangung von Schulabschlüssen.
Geschlossen werden ab sofort auch alle Jugend- und Bürgertreffs der Stadt.
Schwimmbäder stehen für die Öffentlichkeit nicht mehr zur Verfügung. Hier ist nur noch der Schulbetrieb erlaubt. Die Stadt appelliert auch an die Sportvereine, ihre Aktivitäten möglichst einzuschränken. Das gilt auch dem Vereinssport in Sporthallen, die grundsätzlich geöffnet sind. Weitere Maßnahmen werden im Gespräch mit dem Stadtsportverband einvernehmlich vereinbart.

Private Veranstaltungen

Viele Vereine und Institutionen haben von sich aus bereits Veranstaltungen abgesagt.
Frank Mielke: “Mit Blick auf nicht-städtische Veranstalter appellieren wir an die Vernunft und setzen auf Freiwilligkeit. Wir freuen uns sehr über das Verantwortungsbewusstsein der Hattinger Altstadtwirte, die die Veranstaltung „Hattingen live“ am 28. März absagen. Auch Hattingen Marketing wird dem Ernst der Lage gerecht und sagt das „Frühlingsfest mit verkaufsoffenen Sonntag“ vom 24. bis 26. April ab!“
Die Stadt appelliert an die Betreiber von Osterfeuern ebenso über eine Absage nachzudenken.


Stadtverwaltung

In publikumsintensiven Bereichen wird es „Schreibpulte“ auf dem Flur geben. Dort werden die Besuchenden gebeten, Anliegen, die nicht zwingend persönlich vorgetragen werden müssen, kurz zu skizzieren und in einen „Postkasten“ zur Bearbeitung und Beurteilung einzuwerfen. „Viele Anliegen der Bürger lassen sich telefonisch, per Email oder brieflich erledigen“, so die Erfahrung der Stadt. Zudem wird die Stadtverwaltung sukzessive die Zahl der Heimarbeitsplätze erhöhen.
Änderungen auch für die stellvertretenden Bürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister: Alters- und Ehejubilare werden nicht persönlich aufgesucht, ihnen postalisch gratuliert.
Änderungen werden auch für Sitzungen des Rates erfolgen. Ratssitzungen werden in einer Schulaula stattfinden, um die Sitzpositionen der anwesenden Menschen zu entzerren und mehr Distanz zuzulassen.
Mit allen Maßnahmen appelliert die Stadt an das Verantwortungsbewusstsein von allen Menschen in Hattingen, ihr Verhalten der Gefahrensituation anzupassen: Menschenversammlungen meiden, Abstand halten, Nies- und Hustenetikette beachten, Händewaschen zwingend nach jedem Aufenthalt außerhalb der Wohnung.
Weitere Informationen auf www.hattingen.de

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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