Fußball am Wochenende

Marius Kundrotas: „Ich will immer drei Punkte holen. Nach dem Spielverlauf kann man dann gucken, ob man mit einem Punkt zufrieden ist.“
  • Marius Kundrotas: „Ich will immer drei Punkte holen. Nach dem Spielverlauf kann man dann gucken, ob man mit einem Punkt zufrieden ist.“
  • hochgeladen von Dr. Anja Pielorz

HATTINGEN/SPROCKHÖVEL. Gleich drei der heimischen Top-Mannschaften starten mit einem guten Pokal-Gefühl in den Fußball-Sonntag: Die TSG Sprockhövel und die Sportfreunde Niederwenigern sind weiter, während Bezirksligist SC Obersprockhövel nur mit 1:2 am Oberligisten TuS Ennepetal gescheitert ist.

(VON TONI BERTRAMS)

Oberliga Westfalen
Vor allem für einen Mann des Oberligisten TSG Sprockhövel war es ein schöner Mittwochabend. Gleich viermal traf Berkant Canbulut ins Schwarze. „Das war wichtig für sein Selbstvertrauen“, sagte Trainer Lothar Huber nach dem 7:2 (5:2)-Erfolg in der dritten Runde des Hagener Kreispokals beim Bezirksligisten VfB Schwelm. „Ich hoffe, dass ihm das Auftrieb gibt, nachdem seine vergangenen Spiele nicht so gut gewesen sind.“ Die übrigen drei Treffer erzielten Alexander Meister, Marcel Stenzel und Emre Yesilova.
In Schwelm hatte Lothar Huber mehrere Akteure seines Stammpersonals geschont. Das wird sich jedoch am Sonntag nicht wiederholen, wenn der Tabellenneunte (zehn Punkte, 9:11 Tore) um 15 Uhr im Baumhof Schlusslicht SuS Neuenkirchen (fünf Punkte, 6:14 Tore) empfängt. „Wir müssen schon aufpassen. Die Neuenkirchener sind zwar Letzte, haben aber auch noch ein Nachholspiel“, sagt Lothar Huber und erinnert daran, dass der SuS zum Beispiel beim TuS Erndtebrück 3:3 gespielt hat. Dort hat die TSG vor einer Woche bekanntlich mit 0:1 verloren.
Deshalb verbietet es der 60-Jährige auch, auf die Tabelle zu schauen. Allerdings lässt er keinen Zweifel daran, dass sein Team der Favorit ist. „Wir müssen aber an unsere Grenzen gehen und uns 100-prozentig konzentrieren“, sagt Lothar Huber. „Wenn wir an die Leistung der vergangenen drei Spiele anknüpfen, sollten wir gegen Neuenkirchen keine Probleme haben.“ Da Tolga Buyruk Knie-Probleme hat, wird er sehr wahrscheinlich nicht zum Kader gehören.

Landesliga Niederrhein, Gr. 1
Zum Auftakt des Doppel-Whoppers gegen das Nachbar-Dorf, also den SV Burgaltendorf, gab es einen Erfolg. Die Sportfreunde Niederwenigern setzten sich am Donnerstagabend im Pokal-Achtelfinale des Kreises Essen Süd-Ost mit 3:1 (0:1) durch. „Aufgrund der zweiten Hälfte bin ich sehr zufrieden“, sagte Trainer Jürgen Margref. „Die erste Halbzeit hatte mit Fußball nicht viel zu tun, da flogen die Bälle nur hoch und weit.“Mit entscheidend war, dass die Sportfreunde auf dem Burgaltendorfer Asche-Platz taktisch umstellten und vor allem über Florian Machtemes mehr und mehr Druck entwickelten. Der 19-Jährige traf schließlich auch schnell zum 1:1 (47.), ehe Fabian Lümmer (49.) und Emrah Gül (87.) Niederwenigern ins Viertelfinale schossen. Ein Sonderlob verdiente sich Julian Reuter aus der Reserve. „Er war die Entdeckung des Spiels“, sagte der 43-jährige SFN-Coach.
Also rechnet Jürgen Margref jetzt auch am Sonntag (15 Uhr) auf dem Glückauf-Sportplatz mit einem Sieg im Landesliga-Spiel gegen denselben Kontrahenten? „Erwarten kann man eigentlich nie etwas im Fußball“, sagt der Trainer des Tabellensechsten (zwölf Punkte, 17:16 Tore). „Aber ich gehe wie auch die Spieler mit einem sehr guten Gefühl in die Partie.“ Dann wird es ein paar Änderungen geben: Im Tor wird wieder Sebastian Langer statt Daniel Paries stehen, der verhindert ist, und auch Christopher Weiß und Maxim Osterhage stehen nach ihren Infekten wohl vor der Rückkehr in die Startelf gegen den Tabellensiebten (elf Punkte, 9:6 Tore).

Bezirksliga Westfalen, Gr. 6
Beim Blick auf die Tabelle kommt beim TuS Hattingen alles andere als Freude auf: Rang 15 (fünf Punkte, 12:18 Tore), ein Abstiegsplatz. Aber zumindest hat sich die Personallage vor dem Heimspiel am Sonntag (15 Uhr, Wildhagen) gegen den Tabellenelften VfL Schwerte (zehn Punkte, 14:14 Tore) etwas entspannt. Dennis Weber und Moritz Berg, die im Derby bei Hedefspor Hattingen (0:1) gefehlt haben, werden wieder dabei sein. Und nach seiner langen Verletzungspause hat auch Moritz Zöllner am vergangenen Sonntag erste Gehversuche unternommen. „Er ist aber schon wieder umgeknickt“, sagt Spielertrainer Marius Kundrotas. Bereits mehrmals hat der 33-Jährige gesagt, dass er sich mit seinem Team durch die Hinrunde hangeln müsse. Aber was verspricht Verbesserung für die Rückrunde? Neue Spieler?
„Die Vermutung liegt nahe“, sagt Marius Kundrotas und schmunzelt. „Natürlich schauen wir uns um. Wenn sich etwas Passendes anbietet, werden wir nicht abgeneigt sein.“

13 Punkte hat Hedefspor Hattingen schon, und Peter Kursinski ist mehr als zuversichtlich, das erste Etappenziel zu erreichen: 20 Zähler bis zur Winterpause, und es sind noch acht Partien zu absolvieren. „Bei den Planungen muss man realistisch sein“, sagt der Trainer des Tabellensiebten (7:9 Tore). Das heißt? „40 Punkte, die braucht man zum Klassenerhalt“, erklärt der 56-Jährige. „Mehr ist bei dieser starken Liga nicht drin.“ Aber bei nur fünf Zählern Rückstand auf Spitzenreiter SpVg SW Breckerfeld ist doch auch ein Blick nach oben gestattet, zumal am Sonntag nach dem Spiel beim Tabellen-16. TuS Stöcken-Dahlerbrück (fünf Punkte, 8:24) drei weitere Zähler dazukommen sollten. Oder?
„Es gibt bei uns keinen Erwartungsdruck, wir spielen eine ganz ruhige Saison“, sagt Peter Kursinski, der auf dem Jahnsportplatz in Schalksmühle (Bergstraße) aus dem Vollen schöpfen kann, obwohl der A-Jugendliche Marvin Klink nach wie vor leichte Knie-Probleme hat. „Aber da muss man als junger Bursche durch, wenn man einen Stammplatz haben will“, sagt der Hedef-Coach und weist darauf hin, dass der TuS Stöcken-Dahlerbrück auf eigenem Platz schwieriger zu spielen sei als auswärts (null Punkte). „Den Vorteil der Asche“, sagt er, „haben sie gegen uns aber nicht.“

Mit dem guten Gefühl, die vergangenen beiden Spiele in der Bezirksliga endlich gewonnen zu haben und beim 1:2 (0:0) im Pokalwettbewerb des Kreises Hagen – Torschütze war Tim Möller aus der zweiten Mannschaft – gegen den drei Klassen höher spielenden Oberligisten TuS Ennepetal eine überzeugende Leistung gezeigt zu haben, fährt der SC Obersprockhövel nach Wetter.
Dort tritt das Team von Trainer Uli Sieweke am Sonntag (15 Uhr) am Brasberg (Ruhrhöhenweg) beim Tabellenzehnten TuS Wengern (zwölf Punkte, 18:18 Tore) an, der zuletzt auf Asche mit 1:5 beim Geisecker SV verloren hat. „Wenn wir uns nur annähernd so stark präsentieren wie gegen Ennepetal, haben wir gute Chanchen, auch ungeschlagen zu bleiben“, sagt der Coach des Tabellenachten (ebenfalls zwölf Zähler, 14:9 Tore). Allerdings muss Uli Sieweke, dem gegen den Oberligisten elf Akteure gefehlt haben, wohl auch am Sonntag ganz sicher auf die verletzten Sascha Höhle, Kevin Busch und Dominik Degelmann verzichten. „Das wäre eine Katastrophe, weil dann das ganze Sechser-Mittelfeld ausfiele“, sagt der 44-Jährige.

Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
Inzwischen sind sieben Spieltage absolviert, und die Sportfreunde Niederwenigern II warten immer noch auf den ersten Sieg. Da muss doch langsam etwas Unruhe aufkommen? „Nein, überhaupt nicht“, sagt Jens Haase, der Trainer des Tabellenletzten (ein Punkt, 7:26 Tore). „Wir analysieren das und behalten die Ruhe. Wir wissen ja auch alle, warum wir so wenige Punkte haben.“
Eine nächste Möglichkeit, dies zu ändern, bietet sich am Sonntag (15 Uhr). Allerdings geht es zu einer etablierten Bezirksliga-Mannschaft, zum Tabellensechsten SC Werden-Heidhausen (13 Punkte, 13:11 Tore). „Das ist eine ganz erfahrene und spielstarke Truppe“, sagt Jens Haase, der auch ein bisschen wegen des Belages bangt. „Der liegt uns gar nicht“, sagt er. „Die jungen Leute haben keinen Bezug mehr zur Asche, die haben das alles verlernt.“
Dennoch bleibt die Hoffnung. Zum Beispiel auf eine Kopie aus der 2. Bundesliga. Da hat Schlusslicht MSV Duisburg am vergangenen Samstag mit 1:0 beim Aufstiegskandidaten FC Energie Cottbus gewonnen.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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