Hattingerin Alina Leveringhaus ist ein Ass am Eishockeyschläger und spielt in der Nationalmannschaft

Alina Levringhaus schafft es jede Woche Schule und Sport unter einen Hut zu bringen.    Foto: Scharf
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(von Evelina Scharf)

„Eishockey ist ein Sport nur für Männer“. Das Gegenteil beweist die 16-Jährige Hattingerin Alina Leveringhaus. Sie spielt nämlich Eishockey in der deutschen Nationalmannschaft - obwohl viele nicht einmal wissen, dass es überhaupt Frauen in dieser Sportart gibt.

Gerade erst Anfang des Jahres kehrte die Schülerin des Gymnasiums Holthausen von der Eishockey-Weltmeisterschaft U18 zurück. „Ich habe in Russland so viele Erfahrungen gesammelt“, erzählt die Schülerin, „aber es war auch sehr anstrengend“. Das zu glauben fällt nicht schwer, denn schon in ihrem ganz normalen Alltagswahnsinn trainiert Alina Leveringhaus viermal die Woche im Verein in Düsseldorf und hat zusätzlich noch zwei Spiele am Wochenende.
Doch eigentlich ist sie ein ganz normales Mädchen, das sich gerne mit ihren Freunden trifft, ihren anderen Hobbys wie dem Mountainbike fahren nachgeht und Gitarre spielt.
„Nach Düsseldorf und zu den Spielen fahren mich wenn möglich meine Eltern, aber es kann auch vorkommen, dass ich mit dem Zug oder weiter weg mit dem Flugzeug fliegen muss“, sagt die junge Hattingerin.
Beispielsweise wenn sie (mindestens!) einmal im Monat für eine Woche nach Füssen zu Lehrgängen verreisen muss, wo sie sowohl Training als auch Spiele hat. “Es kommt auch vor, dass ich nach Ungarn, nach Tschechien, in die Schweiz, nach Österreich oder sogar nach Finnland muss“, erzählt Alina Leveringhaus.
Und das, obwohl die 16-Jährige noch zur Schule geht. Das Gymnasium Holthausen unterstützt die Schülerin aber voll und ganz und beurlaubt sie für die Reisen. “Ich lerne dann einfach unterwegs“, so die Schülerin, „und bei meinen Noten ist alles im grünen Bereich“.

Gymnasium Holthausen beurlaubt die Schülerin für Reisen

Zudem spielt die Hattingerin nicht nur in Düsseldorf in der Ersten Eishockey-Bundesliga, sondern auch in der deutschen U16- und U18-Nationalmannschaft. Allein wie sie Training, Spiele und Reisen mit der Schule, ihren Freunden und der Familie in Einklang bringt, zeugt von meisterlicher Organisation der gerade 16-Jährigen. "Trotz des Stresses wird mein Kopf auf dem Eis frei und ich kann meinen Ärger oder meinen Frust loslassen“, beschreibt Alina Leveringhaus. „Und es macht mir natürlich Spaß Eishockey zu spielen“.
Auch bei den Frauen gehe es im Eishockey "schon einmal zur Sache", schmunzelt sie. Das gehöre zum Sport dazu und mache manchmal irgendwie auch den Kick aus - selbst wenn sie gegen bis zu zehn Jahre ältere Gegnerinnen aufläuft.
Trotzdem ist Alina Leveringhaus mit vollem Eifer seit fünf Jahren dabei und lässt sich auch durch dumme Kommentare männlicher Kollegen nicht aus der Bahn werfen. „Manche Spieler finden es aber auch cool, dass mal eine Frau Eishockey spielt“, berichtet sie.
Eishockey als berufliche Perspektive für sich sieht die Schülerin jedoch eher nicht: “Als Profi verdient man als Frau nicht viel, meistens nur Anerkennung. Es gibt eine monatliche finanzielle Unterstützung von der Sporthilfe."
Auf die ganze Idee mit dem Eishockey hat sie ihr Bruder Tom gebracht. „Ich bin damals einfach mit zum Training gekommen und das hat mir dann so gefallen, dass ich selbst spielen wollte.“ 2013 fing sie bei den Moskitos in Essen an und 2016/17 wechselte sie nach Düsseldorf. „2015 kam ich dann in die U15-Nationalmannschaft und 2017 ins U16- und U18-Team.“
Und wie soll es weitergehen? „Ich möchte auf jeden Fall mehr Erfahrungen sammeln und mich zu einer Führungsspielerin entwickeln. Mein nächstes Ziel ist, mit der deutschen U16-Mannschaft den Titel beim Europacup im April in Finnland zu holen“.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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