Ausstellung "Was du an diesem Tag getragen hast" im Rathaus
Kleidung mit trauriger Geschichte

Die Ausstellung "Was du an diesem Tag getragen hast" ist bis zum 27. Oktober im Rathaus-Altbau zu sehen. | Foto: PR
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Auf den ersten Blick könnte man meinen, in der aktuellen Ausstellung im Rathaus in Heiligenhaus ginge es um gängige Modetrends. Aber tatsächlich erfordert sie etwas mehr Aufmerksamkeit, denn sie befasst sich nicht mit dem Offensichtlichen, also mit Design, Schnitt oder Material der Kleidungsstücke, sondern mit dem, was faktisch in diesen Kleidern steckt. Die Aussage dieser Ausstellung, die durch Bürgermeister Michael Beck eröffnet wurde, soll unter die Haut gehen: Die gezeigten Kleidungsstücke stehen stellvertretend für das, was Frauen oder Mädchen trugen, als sie Opfer von sexualisierter Gewalt wurden.

"Immer wieder ist zu hören oder lesen, dass die Kleidung der Opfer ursächlich für sexuelle Übergriffe ist. Doch niemals ist Kleidung eine Rechtfertigung für Übergriffe und Gewalt. Und niemals befreit die Kleidung der Opfer die Täter von Schuld oder verschiebt diese Schuld vom Täter zum Opfer", so Michael Beck. Die Ausstellung soll dazu animieren, sorgsamer mit solchen Beurteilungen umzugehen, nicht oberflächlich zu werten und den Opfern respektvoll und sensibel gegenüber zu treten. "Den Opfern Glauben und Gehör zu schenken und die Taten nicht mit fadenscheinigen Rechtfertigungen zu entschuldigen, das ist ein wichtiger Schritt hin zu dem Ziel, den Tätern klare Signale zu senden, dass die Gesellschaft dieses Handeln der Täter nicht toleriert." Durch das eigene umsichtige Handeln sollte jeder versuchen, mögliche Opfer zu schützen und diejenigen, die zum Opfer wurden zu unterstützen und ihnen zu helfen. "Sie sollten sich nicht alleine fühlen müssen und schon gar nicht die Schuld bei sich selber suchen", so der Bürgermeister weiter.

Zu sehen ist die Ausstellung bis Sonntag, 27. Oktober, im Rathaus-Altbau, vor dem großen Sitzungssaal, zu den regulären Öffnungszeiten. Die in der Ausstellung aufgebaute Info-Box bietet Material zu Anlaufstellen und Ansprechpartnern, die für Betroffene da sind. "Den Opfern sollten wir als Solidargemeinschaft die Hand reichen und deutlich zeigen, dass eine solche Tat das Leben sicherlich verändert, aber die Lebensfreude nicht beenden muss", so Beck, der hofft, dass sich viele Bürger kritisch mit dem Thema auseinander setzen.

Die Ausstellung "Was du an diesem Tag getragen hast" ist bis zum 27. Oktober im Rathaus-Altbau zu sehen. | Foto: PR
Die Aussage dieser Ausstellung, die durch Bürgermeister Michael Beck eröffnet wurde, soll unter die Haut gehen
Autor:

Maren Menke aus Velbert

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