Ernst-Heinrich Groll: einer der letzten Hemeraner Vollerwerbs-Landwirte

Bürgermeister Michael Esken (2.v.l.) und Wirtschaftsförderin Kirsten Staubach (li.) informierten sich auf dem Hof des Ihmerter Landwirts Ernst-Heinrich Groll (2.v.r.) und seiner Tochter Ursula (re.) über die aktuelle Lage der Hemeraner Landwirte.
3Bilder
  • Bürgermeister Michael Esken (2.v.l.) und Wirtschaftsförderin Kirsten Staubach (li.) informierten sich auf dem Hof des Ihmerter Landwirts Ernst-Heinrich Groll (2.v.r.) und seiner Tochter Ursula (re.) über die aktuelle Lage der Hemeraner Landwirte.
  • hochgeladen von Christoph Schulte

„In Hemer haben wir maximal noch ein Dutzend Landwirte, die im Vollerwerb tätig sind“, erläuterte Ernst-Heinrich Groll die aktuelle Situation in der Felsenmeerstadt aus Anlass des Besuches von Bürgermeister Michael Esken und Wirtschaftsförderin Kirsten Staubach auf seinem Ihmerter Gehöft.

Auf die Frage nach einem Resümee zur aktuellen Erntezeit meinte Groll: „ Die Ernte war bisher gut, ist aber noch nicht zu Ende, denn Getreide steht immer noch auf den Feldern, weil zuletzt das Wetter einfach zu nass war.“ Dadurch seien viele Böden einfach so sehr durchnässt, dass die schweren Erntemaschinen nicht zum Einsatz kommen könnten. Und das Getreide, das bereits „eingefahren“ sei, müsse aufwändig getrocknet werden, bevor es weiterverarbeitet werden könne.

Allrounder statt Spezialist

Deshalb ist Groll, der auch die Funktion des Ortslandwirtes der Landwirtschaftskammer NRW für Hemer innehat, auch froh, dass er sich nicht wie viele seiner Kollegen immer mehr spezialisiert hat, sondern ein „Allrounder“ geblieben ist. „Wenn mir mal eines unserer Standbeine im Betrieb vorübergehend wegbricht, wirft mich das nicht komplett aus der Bahn, da ich dann immer noch die anderen Bereiche habe, um einigermaßen über die Runden zu kommen.“ Neben dem Getreideanbau (Mais, Raps, Weizen, Gerste, Sommergerste und Triticale) widmet sich Ernst-Heinrich Groll auch noch erfolgreich der Milchwirtschaft, der Rinderzucht sowie der Schweinemast.
Aus diesen (tierischen) Bereichen erzielt der Ihmerter Landwirt größtenteils auch seinen Gewinn. „Von dem geernteten Getreide verkaufen wir lediglich den Raps, alles andere wird fast vollständig als Futter für unsere Tiere genutzt.“
Insgesamt wirkt der Herr des Ihmerter Familienbetriebes „Gut Schwarzpaul“ - den er 1974 erworben hat - dann doch überraschend zufrieden. Das heißt aber nicht, dass in der ländlichen Idylle auf den Ihmerter Höhen alles in rosaroten Farben schimmert. „Auch heute noch ist der Beruf des Landwirtes trotz aller technischen Neuerungen und Hilfen ein harter Job“, so der gebürtige Hagener, „wir sind regelmäßig um 5.30 Uhr in der Früh auf den Beinen und kommen erst abends nach 19 Uhr zur Ruhe, und das 365 Tage im Jahr.“ Bei der Frage nach Urlaub kann er nur müde lächeln. „Vielleicht mal zwei oder drei Tage sind schon drin.“

Dringender K11-Ausbau

Und da wären ja auch andere Ärgernisse, die ihn beschäftigen, angefangen von den gefräßigen Wildschweinen, mit denen er regelmäßig zu kämpfen hat, bis hin zur mitten durch seine Ländereien führenden Kreisstraße K11. „Bei rund 3.000 Autos, die diese Abkürzung zwischen Balve und Altena bzw. Iserlohn tagtäglich nutzen, müsste sie endlich für den Begegnungsverkehr ausgebaut werden“, fordert Groll.
Nur eine Sorge, die viele andere Landwirte in der heutigen Zeit plagt, hat Ernst-Heinrich Groll nicht: die Sorge um die Zukunft seines Betriebes. Denn seine Tochter Ursula, ebenfalls gelernte Landwirtin, hat das Ruder bereits fest in der Hand und den Hof vom Vater bereits gepachtet.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.