Wir sind Räuber

Schiller mit Tomate und Grünzeug: Hanna Schwab schlüpft in drei Rollen. Foto: Erler
  • Schiller mit Tomate und Grünzeug: Hanna Schwab schlüpft in drei Rollen. Foto: Erler
  • hochgeladen von Bernhard W. Pleuser

Friedrich Schiller war 18, als er „Die Räuber“ schrieb. Die Hauptfiguren sind leidenschaftliche, wütende, trotzige, aufbegehrende junge Männer. Die haben jetzt ihren Weg gefunden ins Herner „theaterkohlenpott“.
In einer Koproduktion mit dem Kinder- und Jugendtheater Dortmund gibt es in dem Flottmann-Hallen „Räuber spielen“ zu sehen.
Zum Inhalt, falls jemand ihn vergessen hat: Unterschiedlicher können Brüder wohl kaum sein: Da ist Karl Moor, der mutige, rebellische und freiheitsliebende junge Mann, der Gesetze missachtet, eine Räuberbande anführt und nicht mehr in seine Heimat zurückkehren kann. Und da ist Franz, sein jüngerer Bruder, der sich ungeliebt und wertlos fühlt, zu Hause beim Vater wohnt und sich immer anhören muss, wie supertoll sein großer Bruder Karl ist. Gespielt werden die beiden Gegensätzlichen von echten Brüdern: Nils und Till Beckmann, die womöglich auch Persönliches einbringen.
Die übrigen Rollen haben Till Brinkmann und Frank Wickermann übernommen. Hanna Schwab spielt Amalia, an die beide Brüder ihre Herzen verloren haben. Regie führt Frank Hörner. Für die Dramaturgie zeichnet Gabriele Kloke verantwortlich.
Räuber haben in unserem heutigen, gesellschaftlichen System andere Namen, aber junge Männer, die „richtige“ Männer sein wollen, die nach Anerkennung, Liebe und Vorbildern suchen, gibt es heute genauso wie zu Schillers Zeiten. Um Männerbilder dreht sich die Inszenierung, um Härte, Ehre, Mut und Stolz, um Liebe, Hass, Neid und Eifersucht. Ganz schön viel kommt da knackig auf die Bühne. Das muss man ansehen und auf sich wirken lassen.
Premiere ist am Freitag, 8. Oktober, 19 Uhr, in den Flottmann-Hallen. Eine weitere Vorstellung gibt es am Samstag, 9, Oktober, 19 Uhr. Der Eintritt kostet zehn, ermäßigt fünf Euro, Gruppen ab zehn Personen zahlen pro Nase vier Euro. Weitere Aufführungen am 14., 15. und 17. bis 19. Januar. Tel.: 02325/940 430.

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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