„Einsame“ Jungvögel nicht aufnehmen, raten Naturschützer

Junge Waldkäuze werden oft außerhalb des Nestes von den Altvögeln gefüttert.  Foto: Kilimann
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Zurzeit tschilpt und piept es überall in Nistkästen, Hecken und Gebüschen. Mit zarten Stimmchen bettelt der Vogelnachwuchs vehement um Futter und die ersten Jungvögel verlassen bereits das sichere Nest. Der NABU Herne appelliert an die Bevölkerung einsam und hilflos wirkende Jungvögel nicht gleich aufzunehmen, sondern sie an Ort und Stelle zu belassen. Denn nur ganz selten handelt es sich bei gefundenen Jungvögeln am Boden um verlassene, verletzte oder geschwächte Tiere, die Hilfe benötigen.
„Der Schein trügt häufig, denn die Jungen mancher Vogelarten wie Enten, Kiebitze oder Amseln verlassenn ihr Nest bereits, bevor ihr Gefieder vollständig ausgebildet ist“, sagt Norbert Kilimann, Vorsitzener der Herner NABU-Gruppe. „Die unerfahrenen und im Fliegen noch etwas ungeübten ‚Nestflüchter‘ sitzen dann im halbhohen Geäst oder auf dem Boden. Dort werden sie aber weiterhin von ihren Eltern versorgt“, so Kilimann weiter.
Damit die Eltern wissen, wo sie sind, lassen die Jungvögel jedoch fast unablässig so genannte Standort-Laute hören. Viele Menschen werden so auf sie aufmerksam. Lediglich wenn Gefahr im Verzug sei, wenn Jungtiere beispielsweise auf der Straße säßen, sollte man jedoch eingreifen und die Jungtiere an einem geschützten Ort nicht zu weit vom Fundort entfernt wieder absetzen, raten die Vogelschützer. Dabei könne man junge Vögel ohne Probleme berühren, da der Geruchssinn bei Vögeln im Vergleich zu Säugetieren nur sehr gering ausgeprägt sei. Vogeleltern nehmen ihre Brut problemlos wieder an. „Deswegen kann man auch noch jüngere nackte Vogelkinder einfach wieder in ihr Nest zurücklegen“, so Kilimann.

Junge Waldkäuze werden oft außerhalb des Nestes von den Altvögeln gefüttert.  Foto: Kilimann
Norbert Kilimann rät, Jungvögel nicht aufzunehmen.  Foto: Erler
Autor:

Rainer Rüsing aus Herne

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