Gleiche Bildungschancen für alle

Auf gute Zusammenarbeit: Anette Stein und Gudrun Thierhoff. Foto: Erler
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Kann das Kind einen zugeworfenen Ball sicher fangen? Versteht es, dass mit Zahlen eine bestimmte Anzahl ausgedrückt werden kann? Nimmt es Gegenstände oder Geräte sorgfältig auseinander, um sie sich genauer anzusehen? Mit Fragen wie diesen müssen sich die Erzieherinnen der Herner Kindertagesstätten demnächst beschäftigen.
Als bisher einzige Kommune in Nordrhein-Westfalen beteiligt sich Herne an dem Projekt KOMPIK. Diese Abkürzung steht für „Kompetenzen und Interessen von Kindern“. Für Stadträtin Gudrun Thierhoff ist das Projekt ein weiterer „Baustein, um die Bildungslandschaft in Herne systematisch zu entwickeln“.
Entwickelt wurde KOMPIK von der Bertelsmann-Stiftung, die auch bei der Ausführung mit der Stadt zusammenarbeitet. Ausgehend von der Idee, dass die Entwicklung der Kinder entscheidend von ihrem Wohnumfeld geprägt wird, wurde ein Katalog mit 158 Fragen aus elf Themenbereichen entwickelt. Von Motorik, sozialen Kompetenzen bis hin zu sprachlichen, mathematischen aber auch emotionalen Fähigkeiten.
„Bildung ist ein weites Feld und mehr als nur Schule“, weiß Anette Stein von der Bertelsmann-Stiftung. Ein Mal im Jahr sollen die Erzieherinnen für die ihnen unterstellten Kinder im Alter von dreieinhalb bis sechs Jahren diesen Bogen ausfüllen.
Mit den Daten soll ein sogenannter Sozialraumatlas entstehen. Aus diesem lässt sich ersehen, in welchen Gebieten Hernes es bildungstechnisch bei den Kleinen woran hapert. So soll es besser möglich werden, frühzeitig gezielt pädagogische Maßnahmen einzuleiten. „Das Ziel ist, gleiche Bildungschancen zu erzeugen“, so Anette Stein.
Derzeit werden In Herne etwa 20 verschiedene Varianten der Bildungsdokumentation angewendet. Mit KOMPIK soll ein einheitliches System entstehen, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten und Kitas wie Schulen die Arbeit zu erleichtern. Los geht es Anfang 2013, angelegt ist das Projekt auf zweieinhalb Jahre. „Derzeit haben etwa 80 Prozent der Kitas Interesse gezeigt“, so Gudrun Thierhoff. Ziel ist, alle ins Boot zu holen. Zum Wohle der Kinder.

Autor:

Dirk Marschke aus Herne

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