Ökologische Stadt: Wunschdenken trifft auf Realität

Die CDU-Fraktion ist irritiert über das Sauberkeitsverständnis der Stadtverwaltung.

Die Stadt Herne wurde bereits Mitte der 1990er Jahre in das Modellprojekt "Ökologische Stadt der Zukunft" aufgenommen, worauf man im Rathaus mächtig stolz ist.
"Wer allerdings den Umgang von städtischen Mitarbeitern mit dem Müll in unserer Stadt beobachtet, dem sträuben sich die Haare", so der Sodinger Stadtverordnete Lüder Thiele.
Der örtliche Stadtverordnete zeigt sich entsetzt über die Arbeitsweise der Stadtgrün-Mitarbeiter und verweist auf die Vermüllung rund um die Kleingartenanlage Teutoburgia im Bereich der Berkelstraße (Kunstwald Teutoburgia). Nicht nur, dass das Waldgebiet mit unterschiedlichsten Abfallresten garniert ist, ärgert den Politiker. "Seit rund fünf Jahren sind die Mitarbeiter von Stadtgrün - die mindestens einmal pro Woche das Gebiet bei ihrer Pflege-Arbeit durchstreifen - nicht in der Lage, zwei Mitten im Grünen liegende Poller zu entsorgen", berichtet Lüder Thiele. "Ein absoluter Schildbürgerstreich! Denn es waren Stadtgrün-Mitarbeiter, die diese beiden Pfosten damals durch neue ersetzt und nicht entsorgt haben."
Für Lüder Thiele ist diese mangelnde Vorbildfunktion unerträglich und kein Einzelfall. "Wer von der Ökologischen Stadt der Zukunft spricht und seine Bürger mit Slogans wie Haltet Herne sauber ermahnt, sollte sich auch an die eigene Nase fassen. Es ist doch schon mehr als bedenklich, wenn die Verschmutzung von Stadtgrün selbst verursacht wird," kritisiert Thiele. Der Politiker erinnert in diesem Zusammenhang an die Ansicht der Verwaltung, dass gegen den Dreck auf Herner Stadtgebiet kein Bußgeld-Katalog hilft, sondern nur die Einsicht der Bürgerinnen und Bürger. "Zu dieser Einsicht, die eigene Stadt sauber zu halten, sind die Verantwortlichen ganz offensichtlich noch nicht gekommen."

Die CDU-Fraktion fordert die Verwaltung dringend auf, den städtischen Müll in Börnig-Holthausen umgehend zu beseitigen.