Leere Becken wegen des Coronavirus
Schwimmbäder in Herne bereiten sich auf Wiedereröffnung vor

Im Moment darf in den Schwimmbädern in Herne – wie hier im Wananas – wegen des Coronavirus niemand schwimmen.  | Foto: Frank Dieper/Stadt Herne
  • Im Moment darf in den Schwimmbädern in Herne – wie hier im Wananas – wegen des Coronavirus niemand schwimmen.
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Niemand zieht zurzeit in den Schwimmbädern seine Bahnen, Kinder planschen nicht, und auch die Saunen sind dicht. Das heißt aber nicht, dass in den Bädern nichts passiert. Im Gegenteil. Sie werden für die Wiedereröffnung und die Sommersaison vorbereitet.

Von Vera Demuth

Alle drei Bäder – Wananas, Südpool und Lago – sind seit dem 16. März geschlossen, um dazu beizutragen, eine Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Wann sich die Türen wieder öffnen, steht noch nicht fest. "Wir sind erst mal wie alle anderen auf den 19. April eingeschworen in der Hoffnung, dass sich danach wieder ein Stück Normalität ergibt", sagt Hans-Lothar Przybyl, Geschäftsführer der Herner Bädergesellschaft und der Revierpark Gysenberg Herne GmbH. "Ich glaube aber nicht, dass wir am 20. April aufmachen werden. Ich denke, dass wir uns eher in eine Kette einreihen, bei der nach und nach die Dinge wieder anlaufen."
Wobei ein Termin bereits angekündigt ist. Nach dem jetzigen Stand der Dinge sollen am 11. Mai die Abiturprüfungen im Fach Sport im Wananas stattfinden, weiß Przybyl.
Für den Tag X, an dem wieder geöffnet werden darf, will man im Wananas, Südpool und Lago gerüstet sein, um dann tatsächlich von heute auf morgen die Badegäste empfangen zu können. Bis dahin muss das Wasser wieder aufgewärmt sein. Im Moment versuchen die Badbetreiber, Kosten zu sparen und die Energie herunterzufahren. Daher ist das Wasser, dessen Temperatur sonst zwischen 28 und 32 Grad liegt, nicht beheizt.
Regulär würde die Sommersaison am 1. Mai in den drei Bädern beginnen. Dafür werden wie immer zu dieser Jahreszeit Arbeiten in den Außenbereichen erledigt. "Wir haben nur ein bisschen früher angefangen als sonst", sagt Przybyl.

Gründliche Reinigung

Darüber hinaus kümmern sich die Mitarbeiter um sogenannte Revisionsarbeiten, zu denen sie kaum kommen, wenn die Schwimmbäder in Betrieb sind. So wurde das Wasser in den Becken abgelassen, gründlich gereinigt, die Silikonfugen erneuert, Anstriche gemacht und die Edelstahlgeländer auf Hochglanz poliert.
Die festangestellten Mitarbeiter sind alle im Einsatz. Aushilfen, die als 450-Euro-Kräfte etwa im Servicebereich, als Rettungsschwimmer oder als zusätzliche Reinigungskräfte tätig sind, würden dagegen zurzeit nicht abgerufen, erläutert Hans-Lothar Przybyl.
Was die Hygiene und Reinigung der Schwimmbäder zu Zeiten des Coronavirus angeht, gab es schon vor ihrer Schließung verschärfte Hygieneregeln. Sie sollen auch nach der Öffnung weiter gelten. Der Reinigungsintervall wurde erhöht, mehr Personal bereitgestellt und die Oberflächen regelmäßig desinfiziert. "Außerdem haben wir Hygienestationen für Personal und Besucher aufgestellt", so Przybyl. Im Eingangsbereich, vor und nach den Umkleiden und in den WC- und Duschbereichen wurden die Besucher gebeten, sich die Hände zu desinfizieren. "Da appellieren wir an die Vernunft."
Da das Wasser in den Schwimmbecken gechlort ist, können Bakterien und Viren darüber nicht übertragen werden.

Finanzielle Verluste

Die Schließung der Schwimmbäder ist mit finanziellen Einbußen verbunden. Fürs Wananas beziffert Hans-Lothar Przybyl die Einnahmeausfälle mit rund 40.000 Euro pro Woche, fürs Lago mit rund 80.000 Euro.
Beim Südpool kalkuliere man in der aktuellen Hallenbadsaison mit Umsatzausfällen von circa 6.000 Euro pro Woche, so Hendrik Peuser aus der Unternehmenskommunikation der Stadtwerke.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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