Amelies fabelhafte Reiterwelt

Jeden Tag traniert Amelie mehrere Stunden auf dem Gelände der Reitergemeinschaft Obercastrop. Direkt nach der Schule geht es los, meist bis in den Abend hinein. Auch in den Ferien verbringt sie jede freie Minute mit ihren Pferden. Alle Fotos : Detlef Erler
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  • Jeden Tag traniert Amelie mehrere Stunden auf dem Gelände der Reitergemeinschaft Obercastrop. Direkt nach der Schule geht es los, meist bis in den Abend hinein. Auch in den Ferien verbringt sie jede freie Minute mit ihren Pferden. Alle Fotos : Detlef Erler
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Konzentriert reitet Amelie Koppenberg auf das Hindernis zu. Genau im richtigen Moment setzt „La Costa“ zum Sprung an, überwindet mit der jungen Reiterin auf dem Rücken elegant die Stangen und landet sicher. Amelie ist voll in ihrem Element. Und sie hat noch viel vor in dem Sport, den sie so gerne ausübt.
Die 16-jährige ist seit jeher regelrecht vernarrt in die Vierbeiner. „Schon auf der Cranger Kirmes wollte ich immer nur zum Ponyreiten“, erinnert sich Amelie mit einem Lächeln. Da war natürlich schnell klar: mit Reitstunden konnte man ihr eine große Freude machen. Doch da fingen die Probleme an. „Die Vereine hier in Herne meinten, mit fünf Jahren sei ich noch zu klein“, verrät Amelie.
Doch verzagen gilt nicht, und so machten sich die Koppenbergs über die Stadtgrenzen hinaus auf die Suche und wurden bei der Reitergemeinschaft Obercastrop an der Bochumer Straße fündig.
Schnell war klar, dass sich die ehrgeizige junge Dame dem Springreiten widmen wollte. „Das ist einfach toll, Dressur finde ich ein bisschen langweilig“, gibt sie zu.
Schnell stellten sich die ersten Erfolge ein. Besondere Aufmerksamkeit erlangte das Duo der doppelten Amelie in den letzten Jahren. Denn das Pony hat praktischerweise den gleichen Namen wie die Reiterin.
Doch auch eine junge Reiterin wird älter, und so muss sich Amelie Koppenberg nun den großen Pferden zuwenden. Doch das ist für sie kein Problem. „Der einzige Unterschied ist, dass die Pferde größer und die Hindernisse höher sind“, gibt sie sich locker.
Drei Pferde nennen die Koppenbergs ihr eigen: „Liberty“, La Costa“ und Let‘s do it“ (nun gut, das Erste gehört ihnen nur zur Hälfte). Und wie beim Menschen haben sie natürlich ihre Eigenarten. „‚Liberty‘ ist ziemlich wild und will sofort überall rüberspringen, ‚La Costa‘ ist ruhiger und muss ein bisschen angetrieben werden“, lässt Amelie wissen.
Jeden Tag ist die Pferdenärrin auf dem Hof und arbeitet mit Trainer Dirk Stoltefuß an ihrem reiterischen Können. Doch Amelies Erfolgsliste kann sich schon jetzt sehen lassen. Aktuell ist sie mit der Mannschaft und im Einzel Kreismeisterin geworden.
Am kommenden Wochenende stehen dann die Westfälischen Meisterschaften im Springreiten in Freudenberg an. „Ich will ins Finale kommen und dort dann einen guten Platz erreichen“, formuliert Amelie ihr Ziel. Und dann steht die Nachwuchs-Trophy in Münster-Handorf auf dem Plan.
Nach den Ferien wird es aber auch an anderer Stelle ernst. Denn Amelie geht dann in die elfte Klasse, das Abitur steht vor der Tür. Bis jetzt konnte sie die Schule und die Reiterei gut unter einen Hut bringen, wie Vater Helmut, der sie stets begleitet, lobt. Und wenn‘s zum Abitur hin schwieriger wird? „Vielleicht trete ich dann ein wenig kürzer“, gibt sie sich verantwortungsvoll. Was nach der Schule kommt, weiß sie allerdings noch nicht. „Viele haben mir gesagt, es wäre für eine Frau nicht gut, das Reiten zum Beruf zu machen“, gibt Amelie zu. Doch der Wunsch ist da und bis jetzt hat sie immer einen Weg gefunden, sich diese auch zu erfüllen.

Autor:

Dirk Marschke aus Herne

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