Ein Ständchen zum Ehrentag

„Hotte“ Schröder hat mit seinem Auftritt neue Fans gefunden. Foto: Detlef Erler
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Der Zylinder sitzt perfekt, und so legt Horst „Hotte“ Schröder richtig los: „Nichts ist so schön wie der Mond von Wanne-Eickel“ erklingt, und die kleinen Zuhörer klatschen begeistert mit.
Doch vor einem so jungen Publikum hat bestimmt auch der „Graf“ noch nicht aufgespielt, denn jetzt tritt er bei der Geburtagsparty der Oase auf, dem Mittagstisch für Kinder und Jugendliche.
Seit zwei Jahren ist die Einrichtung im Peckelsen-Haus an der Dorstener Straße 549 immer montags von 12 bis 17 Uhr für die Kinder da, bei deren Eltern das Geld knapp ist. „Wir betreuen immer etwa 40 bis 50 Kinder“, berichtet Karsten Herbers, Vorsitzender des Vereins Oase.
„Die Skepsis hat sich gelegt“, so Susanne Grollmann, die die Einrichtung gemeinsam mit Claudia Frowein leitet. Denn Schulen und Kindergärten hätten sich schon genau angeschaut, wer denn da in ihre Nachbarschaft kommt.
Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren finden sich einmal in der Woche ein, um eine leckere warme Mahlzeit zu bekommen. Aus den Erfahrungen des ersten Mittagstisches in Horsthausen weiß man, was die Kinder mögen. „Nudeln sind natürlich immer beliebt. Doch auch Rohkost wie Apfelstücke, Kohlrabi oder Melone werden weggemampft wie nichts“, meint Karsten Herbers lächelnd. Und für den süßen Zahn steht auch mal ein leckerer Pudding bereitet.
Etwa zwei Drittel der jungen Besucher sind muslimischer Herkunft. Doch das ist überhaupt kein Problem, „es fällt wirklich auf, wie gut sich alle verstehen“, freut sich Herbers.
Kleine Zugeständnisse gibt es dann doch, so wird im Allgemeinen kein Schweinefleisch serviert. Nur zum Anlass der kleinen Party gibt es eine Ausnahme, denn Horst Schröder hat mit seinen Mondritterschaft-Mitstreitern Currywurst mitgebracht. Natürlich auch in Geflügel-Variante.
Doch es geht in der Oase nicht nur darum, den Magen zu füllen. Spielen, Basteln und Hausaufgabenbetreuung stehen ebenso auf dem Programm. Zudem wird gerade an beiden Oase-Standorten eine Fahrradwerkstatt aufgebaut. Dafür sind an den Montagen immer 10 bis 12 ehrenamtliche Helfer vor Ort, insgesamt engagieren sich etwa 20 Menschen, so Herbers. Neue Gesichter sind immer willkommen.
„Für die Kinder ist die Zuverlässigkeit wichtig“, erklärt Grollmann. Kein Wunder, wenn man hört, dass einige Kinder berichten, ihre Eltern würden sogar ihren Geburtstag vergessen oder der eine oder andere sich am liebsten so richtig vollstopfen möchte, da es bei ihm zu Hause nicht viel gibt.
Der Bedarf ist also groß. Und so arbeiten die fleißigen Helferinnen und Helfer weiter unermüdlich, um den Kindern einen schönen Nachmittag in der Woche zu bescheren.

Autor:

Dirk Marschke aus Herne

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