Dürrkopp-Roller und Motoball - MSC-Heeren-Werve pflegt automobiles Kulturgut

Bei Autos schlägt ihr Herz höher: v.l. Hartmut Lehnert (2. Vors.) mit Sohn Louis, Friedrich Helfer, Timo Hartmann (Kassierer), Manfred Pianka (Ehrenvor.), Uwe Lehmann, Siegfried Hilscher (1. Vors.) und Klaus Thurau.Touristikfahrten und Benzingespräche
  • Bei Autos schlägt ihr Herz höher: v.l. Hartmut Lehnert (2. Vors.) mit Sohn Louis, Friedrich Helfer, Timo Hartmann (Kassierer), Manfred Pianka (Ehrenvor.), Uwe Lehmann, Siegfried Hilscher (1. Vors.) und Klaus Thurau.Touristikfahrten und Benzingespräche
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Aus der Motorroller-Interessengemeinschaft „MIG Dürrkopp e.V.“ entstand 1957 der MSC Heeren -Werve e. V. im ADAC und als einer von über 100 Ortsclubs im ADAC Westfalen und über 150 Mitgliedern einer der stärksten Motorsportclubs in der Region.

Alles begann mit Zweirädern, als sich im Jahr vor der Gründung Motorrollerfreunde der Marke "Dürkopp" im damaligen Stammlokal Mügge "Waldschlösschen" trafen. Die Bezeichnung "MIG Dürkopp e.V." fand der ADAC ungünstig und empfahl den Namen „MSC Heeren-Werve e.V. im ADAC“. Darüber stimmten die Gründungsmitglieder, darunter Manfred Pianka, ab und am 24. Juni 1957 wurde der Verein unter der Nr. 28 in das Vereinsregister des Amtsgerichts Kamen eingetragen.

150 Oldiefans erhalten rollendes Kulturgut der Autogeschichte

Ralleysport, Fahrzeugtechnik und "Benzingespräche" standen von Anfang an im Mittelpunkt. Sportlich wurden die Autofans auch beim Motoball. Auf dem Aschenplatz am Hertinger Tor heulten regelmäßig die Mopedmotoren auf. Die Fahrer führten den Ball. "Nur der Tormann durfte mit einem Fahrrad halten", erinnert sich Ehrenvorsitzender Manfred Pianka. Einige Jahre spielte der MSC in der Deutschen Meisterschaft mit. Bundesweit spielen heute noch 15 Motoball-Vereine in der Liga. Sportliche Erfolge errang der Verein u.a. als "Bundessieger" im damaligen ADAC Jugend-Turnier Moped und Kleinkraftrad und Siege beim ADAC-Formel Super V. Sogar einen Deutschen Meister im Pokal 1982 der 500 ccm-Motorradklasse stellte der MSC.
Heute stehen Oldtimer-und Touristik-Ausfahrten ganz oben auf der Aktivitätenliste. Jedes Jahr lädt der MSC zu einer Motorrad- und PKW-Ausfahrt ein, neben den Club-Fahrten, beteiligen sich an mehrtägigen Kurztripps in die Region. Bei Touristikfahrten müssen Symbole erkannt, Quizaufgaben gelöst werden. Statt Tempo stehen Gleichmäßigkeitsfahrten auf dem Nürburgring auf dem Veranstaltungsprogramm und auch Slalomfahrten wie beim Lippe-Ems-Pokal auf dem KIK-Gelände.

Schwerpunkt der Vereinsaktivitäten ist aber die Jugendgruppe Fahrrad, Moped, Roller und Kart. "Rund 20 bis 30 Teilnehmer bringen sich ein", erklärt Vorsitzender Siegfried Hilscher. Jüngster Kartfahrer im MSC ist Louis Lehnert(8). „Mit Papa baue ich gerade ein Kart auf.“ Beim Sommerferien-Event der Stadt Kamen lernen Interessenten den Verein kennen. Ab sechs Jahren darf im Kart geübt werden und bei ADAC-Turnieren senkt sich die Startflagge ab acht Jahren. Trainingsplatz ist die Auslieferung Zurbrüggen in Bönen, samstags zwischen 14 und 17 Uhr ab März. Einige Kartfahrer des MSC nahmen bereits erfolgreich an der Deutschen Meisterschaft teil. Siegfried Hilscher: "Für nächstes Jahr ist ein Eisen im Feuer." Das Interesse des Nachwuches indes geht über die Eltern. Training, Turniere, Transport sind tagesfüllende Aufgaben. Beschaulicher geht es beim Radfahren zu. Wie beim Rollerfahren müssen Geschicklichkeitsaufgaben gelöst werden. Hier freut sich der MSC, dass mit Diana Krück(12 J.) wieder eine Teilnehmerin zur DM des ADAC fährt. Die Schülerin hatte sich im ADAC-Gau qualifiziert und trifft auf die Besten aus anderen Schulwettbewerben. In der Westfalenmeisterschaft verteidigte sie ihren Rang und versucht den Sprung zur Deutschen Meisterschaft.
Die Oldiefans im MSC wissen die Vorteile des Vereins zu schätzen. Etwa Friedrich Helfer, seit zehn Jahren dabei und Sportleiter des Clubs. "Für das Hobby braucht man Hintergrundwissen. Man lernt erfahrene Fahrer kennen, sonst ist man aufgeschmissen." Die Entwicklung der Fahrtzeugtechnik gehe immer schneller voran, da sind Mitglieder wichtig, die viele Kentnisse abrufbereit haben. Um nicht für jede Kleinigkeit am Fahrzeug in die Werkstatt zu fahren, tauscht man sich beim MSC untereinander aus. Jeder weiß, wer "für kleines Geld an den Schrauben drehen kann". Einige Mitglieder kommen aus der Fahrzeugtechnik. Fachwissen ist gefragt bei Oldtimern wie Manfred Piankas AM4 (Automobile München, früher Dixie), Bj. 32. Der BMW-Vorgänger ist zugelassen und wird regelmäßig ausgefahren. Sechs Oldies hat der ehemalige, bekannte Fahrzeughändler zugelassen, darunter auch Motorräder. Er ist zusätzlich aktiv im BMW-Veteranenclub. Leidenschaft für Oldtimer spiegelt sich auch bei Friedrich Helfer wider, der mehr als zehn Fahrzeuge ab den 50er Jahren im Bestand hat. Von der Borgward-Isabella über den "Leukoplastbomber" Lloyd Alexander aus den 50ern bis zur 7er-BMW-Luxuslimousine aus den 70er Jahren reicht die Palette. "Alles selbst gemacht." Der Trend gehe heute zu Patina, also die Fahrzeuge so zu erhalten wie sie genau jetzt sind. Helfer ist zusätzlich in der Interessengemeinschaft Lloyd dabei, mit 450 angemeldeten Fahrzeugen die größte in Deutschland. Ein aktueller Trend ist für die MSC-ler ablesbar: Immer mehr Fahrer möchten irgendannn das Auto noch mal haben, das sie früher gefahren sind und mit dem sie Erinnerungen verbinden.

Problematisch könne es beim Erhalt von Fahrzeugen ab den 80er Jahren mit der Elektronik werden. "Bauteile gehen auch bei Nichtnutzung nach Jahren kaputt", weiß Dipl.-Ing. Hartmut Lehnert. Zunehmend entdecken Anbieter wie Bosch und auch kleinere Firmen die künftige Nachfrage nach Steuermodulen und reparieren diese oder produzieren gar neu. Lehnert: "Für beliebte Fahrzeuge ist das erschwinglich, bei seltenen Modellen wird es schwierig."
Der Stammtisch des MSC-Heeren-Werve kommt regelmäßig am 1. Donnerstag im Monat im Gasthaus Baumeister, Kamen, Südfeld 122 um 20 Uhr zusammen.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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