Freiwillige Feuerwehr Hünxe-Bruckhausen blickt auf 100jähriges Bestehen zurück
Gegründet durch acht pflichtbewusste Bürger

Löscheimer waren früher das erste Mittel zur Brandbekämpfung im eigenen Haus oder als Kette in der Nachbarschaft.
von links: Annemarie Dietsch (Löschzug Hünxe), Roy Krebbing (Löschzug Bruckhausen), Jens Forster (Löschzug Hünxe) und Jan Markosch (Pressesprecher)
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  • Löscheimer waren früher das erste Mittel zur Brandbekämpfung im eigenen Haus oder als Kette in der Nachbarschaft.
    von links: Annemarie Dietsch (Löschzug Hünxe), Roy Krebbing (Löschzug Bruckhausen), Jens Forster (Löschzug Hünxe) und Jan Markosch (Pressesprecher)
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Nachdem bis dahin der Brandschutz in der Gemeinde Bruckhausen von Bürgern der Gemeinde Bruckhausen durch den so genannten hand- und Spanndienst geleistet wurde, entschlossen sich im Jahre 1921 acht Bruckhausener Bürger zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr.

Mit Gerhard Driesen als Brandmeister und Wilhelm Schwarz als dessen Stellvertreter bildete sich so zum 18. Juli 1921 die heute zur Freiwilligen Feuerwehr Hünxe gehörende Löschgruppe Bruckhausen.
Befand sich das Spritzenhaus der Löschgruppe bis 1923 am heutigen Sternweg, steht das Gerätehaus nach insgesamt dreimaligem Umzug seit 1959 im Schul- und Sportzentrum „Am Dicken Stein“, wo es mittlerweile erweitert wurde.
Heute verfügt die Löschgruppe als eine von vieren neben Hünxe, Bucholtwelmen und Drevenack über 35 aktive Kräfte und drei Löschfahrzeuge.


Auch Frauen stehen ihren Mann

Insgesamt sind in der Freiwilligen Feuerwehr Hünxe 15 Löschfahrzeuge und zwei Boote mit rund 130 aktiven Mitgliedern einsatzbereit.
„Davon“, so Pressesprecher Jan Markosch, „sind Acht Frauen“. Hinzu kommt die Kinder- und Jugendfeuerwehr mit weiteren 40 Mitgliedern und deren fünf Betreuerinnen.
Eine der aktiven Frauen in der Hünxer Feuerwehr ist die 30jährige Annemarie Dietsch vom Löschzug Hünxe. Sie ist seit 13 Jahren dabei und hat diesen Entschluss nie bereut.
„Mein Bruder und mein damaliger Freund waren bei der Feuerwehr und ich habe immer die Selbstlosigkeit bei der Hilfe gegenüber anderen Menschen bewundert“, erklärt sie ihre damalige Motivation. Das sei übrigens oft der Fall, dass sich die Mitgliedschaft sozusagen innerhalb der Familie weitervererbe.
Bevorzugte Behandlung erwarten die weiblichen Mitglieder nicht. „Wir erledigen die gleichen Aufgaben, wie unsere männlichen Kameraden und wollen keine besondere Rücksichtnahme, weil wir Frauen sind“. Schließlich müssten sich diese im Ernstfall genauso auf die Frauen verlassen können, wie umgekehrt. „Bei uns weiß jeder, was er zu tun hat und es herrscht ein großer Zusammenhalt, nicht nur zwischen Männern und Frauen, sondern auch zwischen den einzelnen Löschzügen.


Spektakuläre Hirschrettung

Die Unterbrandmeisterin hat sehr viele Qualifikationen. Als letzte hat sie die zur Gruppenführerin in einem speziellen Lehrgang erworben. Aufgrund der Corona Pandemie konnte die Beförderung zur Brandmeisterin leider noch nicht erfolgen. „Allerdings“, so Dietsch, „wird das in Kürze der Fall sein“. Dann sei sie die erste Brandmeisterin der Feuerwehr Hünxe.
Einen ihrer spektakulärsten Einsätze hatte Annemarie im Januar 2011, als fünf von sieben Hirschen auf dem zugefrorenen Tenderingssee eingebrochen waren und es galt, diese zu retten. Da war sie ganz vorne dabei. Der Einsatz war seinerzeit der Presse in halb Europa und sogar Kanada eine Schlagzeile wert.
„Dabei habe ich mir auch eine Unterkühlung geholt“, erinnert sie sich. „Aber im Moment denkt man nicht an sich selber, sondern handelt“.
Und doch sei man aufgrund der Ausbildung sowie der Erfahrung in der Lage, die Gefährlichkeit solcher Situationen einschätzen zu können und so kein unnötiges Risiko einzugehen.

Mitglieder müssen sich einbringen

Die ständige Weiterbildung sei sowieso ein Hauptbestandteil des Feuerwehrdienstes.
„Wir benötigen nicht nur passive Mitglieder“, erklärt der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Hünxe, Jens Forster, „sondern Leute, die sich einbringen“.
Zum Einsatz kommen nur qualifizierte Leute, für die Zuverlässigkeit und Zusammenhalt keine Fremdworte sind.
„An und für sich haben wir damit auch keine Probleme“, erklärt Markosch, „und sind gut aufgestellt“. Allerdings könne man immer weitere aktive Mitglieder gebrauchen.
Eine Feier zum Jubiläum fiel der Corona Pandemie zum Opfer. Stattdessen rückten die Mitglieder am Morgen des 17. Juli morgens um 4 Uhr aus, um 2500 Haushaltslöscheimer in ganz Bruckhausen zu verteilen.
Dieser Eimer war zur Zeit der Gründung noch ein wichtiges Mittel zur Brandbekämpfung im eigenen Haus oder als Eimerkette in der Nachbarschaft.
Der Löschzug Bruckhausen selber verfügt über keine weiblichen Kräfte. „Dies“, bedauert der stellvertretende Gruppenführer Roy Krebbing, „hängt mit den baulichen Eigenschaften unseres Gerätehauses zusammen“.
So werden die durchschnittlich etwa 50 jährlichen Einsätze hauptsächlich durch die männlichen Mitglieder des Löschzuges bestritten.
Aber wenn es darauf ankommt, sind auch die Frauen aus den anderen Löschzügen dabei.

Randolf Vastmans

Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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