Katzenliteratur

Moin, ihr Landratten, schönes Wochenende gehabt? Landrattenerklärung: Mein Döf, ihr wisst noch, DosenÖFfner, hätte sie ja auch Dof, DOsenöFfner nennen können, aber man muss ja auch an die Zukunft denken, könnte ja sein, dass sie mich mal erwischt und das liest, ich glaube, sie kann lesen, und dann könnte sie vergessen, wie man Dosen öffnet, war am Wochenende in Friesland, und wie ich das so verstanden habe, nennt man da nette Leute so. Gut, dass ich jetzt weiß, dass man nicht nur das Kästchen voll schreiben kann, sonst wäre jetzt mit der Einleitung schon die Hälfte voll.
Aber ich habe einen Mordversuch zu melden. Geschehen, oder besser nicht geschehen am Samstagmorgen. Döf saß mit ihrer Meute am Frühstückstisch, Käse, Wurst und Butter sahen ganz essbar aus, als sich plötzlich kurz die fahle Morgensonne verdunkelte und ein bedrohliches Flügelrauschen das inhaltslose Gespräch unterbrach. Dann geschah zweierlei gleichzeitig : Ein großes langbeiniges Federviech mit riesigen Schwingen und beeindruckendem Schnabel, in gelb gehalten, setzte zur Landung auf dem Teichrand an und ein sonst eher geruhsamer Döf, manchmal ist sie so ruhig, dass ich gucken gehen, ob sie noch lebt, lies ihr Honigbrötchen fallen, natürlich landete es mit Honig unten auf der Tischdecke, schoss laut schreiend in die Höhe, der Stuhl kippte um, der Rest der Sippe saß versteinert mit offenen Mündern noch am Tisch und starrt ihre Hausfrau, meinen Döf, völlig verstört an. Sie sprang ans Fenster und donneret mit den Fäusten dagegen, wie ein japanischer Trommelderwich. Nun kam Leben in die Scene, die Katze kippte vor Schreck hinter die Heizung ( nicht ich, sondern meine Liebste ), der Hund, völlig von der Rolle ( ist er zwar immer ), musste ja Frauchen unterstützen, wenn er auch nicht wusste, bei was, kleffte wie ein Irrer , nur der Familienrest blieb sprachlos. Und der Fischreiher auf Frühstückssuche breitete seine Schwingel aus und schwebte davon. Die vierzehn kleinen Fischchen ahnten nichts von der Lebensgefahr und zogen weiter träge ihre Kreise im kalten Wasser, die Armen. Hätte sie gerne ins Warme geholt, darf ich aber auch nicht. Oh, es kommt jemand, tschüß bis morgen Marko

Autor:

Sabine Heiermann aus Iserlohn-Letmathe

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