Domgespräche

Nach knapp drei Stunden waren die Dom-Gespräche beendet. Auf Einladung der Kolpingsfamilie Letmathe ließen sich vier Männer und eine Frau über ihre Auslandseinsätze interviewen.
Die Bandbreite war enorm, eine Weltreise garantiert.
Dr. Holger Michel, Arzt am Marienhospital, war als Bundeswehrarzt in Kambodscha oder Uganda. Horst Witthüser, Rektor in Hohenlimburg, erzählte von seinen Lehrereinsätzen in Simbabwe, Nambia und Saudi Arabien, Friederike Trotier, Passauer Studentin mit festen Letmather Wurzeln, war ganz frisch aus Indonesien zurück und bereichtete von ihrem viermonatigen Studienaufenthalt auf den Molukken, der Siegener DRK-Mann Joachim Steinbrück war stets als Techniker vor Ort, um in Ruanada, Indien, Peru, bei der Oderflut, im Iran, Irak, im Sudan oder zuletzt in Haiti für die Infrastruktur zu sorgen. Schließlich blieb es dem Letmather Meinolf Schlotmann vorbehalten, über seine UN-Mission im Sudan zu erzählen.
Allen fünf Interviewten war die Leidenschaft anzumerken, mit der sie ihre Auslandseinsätze erlebt haben. Viele kleine Anekdoten bereicherten die Gespräche, die aber auch immer eine ernste Seite (z. B. Dr. Michel, Schlotmann, Steinbrück) beinhalteten.
Als Zuhörer bekam man viele Facetten aufgelistet, die sich, obwohl in anderer Mission, auch mal wiederholten. Joachim Steinbrück wurde beispielsweise mal von einem betrunkenen russischen Hubschrauber-Piloten geflogen. Wie auch Dr. Michael in Kambodscha. Manche Dinge, erfuhr der interessierte Zuhörer, wiederholen sich halt.
Den gut 150 Kolpings-Gästen dürften die drei Stunden keineswegs als 180 Minuten vorgekommen sein. Alle waren sich hinter einig, dass der Abend als "komplett gelungen anzusehen ist". Für Kolpings-Chef Alfons Kersten und sein Team dürfte diese Erkenntnis der beste Ansporn sein, schon jetzt die Vorbereitungen für die nächsten Domgespräche aufzunehmen.