Karow-Geständnis: „War ein kleiner Heintje-Tenor“

Foto: Sandra Finster

Den nachstehenden Beitrag hat Sandra Finster erstellt.

Der beliebte und bekannte Iserlohner Musiker Siegfried „Siggi“ Karow feiert am 5. September seinen 70. Geburtstag.
70 Jahre voller Musik, denn die ist sein Leben: „Mit fünf Jahren habe ich angefangen, Geige zu spielen. Mein Vater war beim Militär Kapellmeister und meine Mutter spielte Akkordeon.“ So war das große Talent bereits in die Wiege gelegt. Die Münchner Mutter liebte die Volksmusik und der Vater aus Berlin war der Klassik zugeneigt.
Besser hätte Karow nicht gefördert werden können. Mit zehn Jahre lernte er dann Horn spielen und sang erfolgreich im Schulchor: „Ich war ein kleiner Heintje-Tenor.“ Das endete dann aber mit dem Einsetzen des Stimmbruchs.
Siegfried Karow studierte am Konservatorium in Dortmund. Er trat mit dem Philharmonischen Orchester Dortmund sowie dem Westfälischen Sinfonieorchester auf. Später fand er eine Festanstellung als Hornist beim Siegerlandorchester; danach arbeitete er beim PhilharmoniaHungarica, dem Westfälischen Sinfonieorchester und begann schließlich eine Karriere als Solo-Hornist beim Philharmonischen Orchester Essen. „Das war mein musikalischer Höhepunkt“, schwärmt der Musiker noch heute – doch dieser Teil seines Lebens endete zu schnell. Eine Lippenlähmung zwang ihn Ende der 60er Jahre, einen neuen Weg einzuschlagen. Karow absolvierte eine Lehre als Bankkaufmann. Doch der Nerv erholte sich, Karow kehrte ganz zurück zur Musik. Nun war er als Musiklehrer an der Iserlohner Musikschule tätig: „Es ist eine Frage der Erziehung, ob Klassik bei jungen Leuten gut ankommt. Fördern Eltern und Schule diesen Bereich, finde ich es ganz toll, wenn sich junge Menschen für diese Musik begeistern. Meist ist das leider nur einer von zwanzig.“
Siegfried Karow widmet sich auch im Ruhestand mit großer Leidenschaft der Musik. Mit der Bläser-Philharmonie „Black & White“ hat er Iserlohn geprägt. „Black & White“ präsentieren eine gelungene Mischung aus Konzert, Oper und Operette, Film, Musical, Rock und Pop, Broadway-Hits, Swing, Marschmusik und auch geistlicher Musik. Doch neben der Musik ist für Siegfried Karowdie Familie das Wichtigste und es gibt sogar noch andere Steckenpferde „Bis letztes Jahr war ich begeisterter Motorradfahrer“, sagt Karow, zehn Jahre besaß er eine eigene Maschine. Und viel in der Welt rum gekommen sei er, besonders hat es ihm Italien angetan. Aber damit nicht genug: Seine Italien-Aufenthalte inspirierten Siegfried Karow zum Palmenzüchten. Mittlerweile hat der Künstler einen ganzen prächtigen Palmengarten. Und er sammelt Militär-Uniformen und Helme aus aller Welt. Sehr bunte und außergewöhnliche Hobbies, genauso außergewöhnlich wie Siegfried Karows überragendes, musikalisches Talent. „Als Musiker muss man eine besondere Liebe entwickeln.“
In den Genuss des musikalischen Ohrenschmauses von „Black & White“ können alle begeistern Fans übrigens am Sonntag, 10. März, um 18 Uhr bei ihrem beliebten Konzert „Musik ist Trumpf“ im Parktheater Iserlohn kommen. Karten gibt es bei der Stadtinfo.
Der Konzerterlös kommt dem Jugendtheater zu gute.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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