Niemand für öffentliche Ordnung zuständig

Beobachtet am Donnerstag, 07.04.2011 ab 10:00 Uhr morgens:
Von der Mendener- in die Elisabethstr. mit meinem PKW einbiegend stehe ich plötzlich vor einem Herrn in Straßenkleidung mit einer fürchterlich großen Trennscheibe an seiner Flex. Ich mache eine Notbremsung und habe den Eindruck, dass sich der Mann mit seiner Trennscheibe am Straßenbelag zu schaffen machen wird. Vorsichtig umfahre ich ihn. Auf den Gegenverkehr muss ich besonders achten, weil ich mich inzwischen auf der Gegenfahrbahn befinde, denn auf meiner Fahrspur parkt der LKW, der scheinbar zu dem Herrn mit der Trennscheibe gehört. Hinter diesem parkenden LKW auf meine Fahrspur zu gelangen war nicht möglich, weil sich dort ein weiterer Mann am Straßenbelag zu schaffen machte, allerdings mit einer Fräse mit Bodenhaftung. Als ich auch an ihm vorbei war befand ich mich seit ca. 30 Metern im Gegenverkehr auf die Kreuzung Elisabeth-/Annastr. zufahrend und war mir sicher, offensichtlich eine Baustelle durchfahren zu haben. Eine dahin gehende Beschilderung oder andere Hinweise waren nicht vorhanden.

Nachdem ich meinen PKW geparkt hatte, schaute ich mir alles noch einmal in Ruhe an und lies die Situation auf mich einwirken. Einige glimpflich abgelaufene Gefahrensituationen musste ich dabei beobachten. Deswegen rief ich um 10:05 Uhr die örtliche Polizei an und schilderte die für alle Beteiligten sehr gefährliche Situation und bat um Abhilfe. Ein Beamte erklärte mir, dass er mein subjektiv gefärbtes Gefahrenempfinden sehr wohl nachvollziehen könne, er allerdings keine Handlungsmöglichkeiten sähe, da er ja nicht wissen könne, welchem Unternehmen die Stadt Iserlohn wann/welchen Auftrag gegeben hat, wo/was zu machen und wie das Ganze abzusichern oder zu beschildern sei. Seinen Rat, mich telefonisch an die Stadt Iserlohn zu wenden, befolgte ich sofort.

Der männliche Mitarbeiter der Iserlohner Stadtverwaltung war sehr freundlich, sagte mir, dass ihm von dieser Baustelle nichts bekannt sei, erfragte deswegen von mir den Namen der ausführenden Firma und das Kennzeichen eines der Baufahrzeuge und sicherte mir zu, sich um die Angelegenheit zu kümmern.

Zwischenzeitlich wurde ein weiteres Baufahrzeug geparkt und dadurch erstreckte sich die "Baustelle" auf eine Länge von ca. 50 Meter - von der Kreuzung Mendener-/Elisabethstr. bis ca. sieben Meter in die Annastr. hinein. Es waren somit mangels Kennzeichnung zwei Kreuzungsbereiche stark gefährdet.

Um 10:32 Uhr kam ein Polizeifahrzeug, ein silberblauer Kombi. Auf der Elisabethstr. in Richtung Mendener Str. gegenüber eines Baustellenfahrzeuges wurde in verbotener Weise geparkt (länger als drei Minuten anhalten/Motor abstellen ohne einen zunächst kostenlosen Parkschein zu ziehen). Die Fahrt wurde fortgesetzt, nachdem der Beifahrer von dem rechts um die Ecke liegenden Vollkornbäcker auf der Mendener Str. zurück war. Das Polizeifahrzeug befuhr dann links abbiegend die Rechtsabbiegerspur der Elisabethstr. ("baustellenseitiger" Gegenverkehr) um so auf die die Mendenerstr. zu kommen.

Von der Stadt Iserlohn kümmerte sich vor Ort niemand um die Angelegenheit und um 12:30 Uhr hatte der Spuk ein Ende.

P.S.: Wenn an einer der beiden genannten Kreuzungen ein PKW augenscheinlich zu dicht am Kreuzungsbereich geparkt wurde, krabbelt eine Politesse mit einem Maßband auf dem Boden herum und alles nimmt seinen " öffentlich geordneten" Gang.