Neues IAB-Gutachten belegt: Ein-Euro-Jobs schaden Arbeitslosen

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg hat nach einem Bericht des Hamburger Abendblatt vom 23.07.2011 in einem 160 Seiten starken Gutachten nachgewiesen, dass Ein-Euro-Jobs auf dem Weg in den ersten Arbeitsmarkt überwiegend hinderlich wirken.

Das Fazit des IAB ist geradezu vernichtend: der überwiegende Teil der Ein-Euro-Jobs schaden den Arbeitslosen; die Chancen der Integration auf den ersten Arbeitsmarkt verschlechtern sich und die Hilfebedürftigkeit wird erhöht.

Im Focus der Untersuchungen waren Maßnahmen in Hamburg, wo derzeit ca. 6000 Erwerbslose in so genannten „Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung“ beschäftigt werden. Die Gutachter empfehlen in Hamburg künftig rund 4800 Ein-Euro-Jobs ersatzlos zu streichen.

Ein-Euro-Jobber werden in der Arbeitslosenstatistik nicht mitgezählt.

Im Weiteren kommt das Gutachten zu dem Schluss, dass der Schaden für die Erwerbslosen desto größer wird, je häufiger sie in Arbeitsgelegenheiten beschäftigt wurden.

Und während der überwiegende Teil der Ein-Euro-Jobber noch positiv motiviert die Arbeitsgelegenheiten begonnen hätte, sei deren Bewertung im Verlauf der Maßnahmen regelmäßig negativ ausgefallen. Die Gutachter konnten nicht abschließend beantworten, warum die "Anfangseuphorie" der Befragten so rasch abfiel, möglicherweise weil die Qualität der Maßnahmen mangelhaft und die auszuführenden Tätigkeiten häufig sinnlos sind ist.

Außerdem wird die Mehraufwandsentschädigung in etlichen Fällen für Fahrtkosten u.ä. teilweise oder auch ganz aufgezehrt.

http://www.abendblatt.de/hamburg/article1965433/Ein-Euro-Jobs-schaden-Arbeitslosen.html

In seinem letzten Bericht vom 12.08.2010 hatte der Bundesrechnungshof den überwiegenden Teil der geprüften Jobs als rechtswidrig bewertet und den Vorwurf massiver Mitnahmeeffekt durch die Träger gerügt.
http://www.lag-arbeit-hessen.net/fileadmin/user_upload/BRH_Pruefbericht_AGH_2010_1110.pdf

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Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA)
Regensburger Straße 104
90478 Nürnberg
Telefon: +49/ (0)911-179-0
Telefax: +49/ (0)911-179-3258
IAB@iab.de

Autor:

Ulrich Wockelmann aus Iserlohn

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