Mit Video: Aus der „Alten Apotheke“ am Geist wird ein ambulantes Schmerztherapiezentrum
Kamener Baudenkmal unter moderner Nutzung

Das historische und denkmalgeschützte Gebäude "Am Geist 1" wurde von der Stadt Kamen jetzt verkauft. Fotos (9): Anja Jungvogel
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Die Stadt Kamen hat sich von einem ihrer Baudenkmäler getrennt: Die „Alte Apotheke“, in deren Räumlichkeiten bis jetzt die VHS Kamen-Bönen ansässig ist, hat mit Michael Nosiadek einen neuen Eigentümer gefunden.

Der Bergkamener Investor hat ein Ideenkonzept für die künftige Nutzung der denkmalgeschützten Immobilie erstellt, das nicht nur bei der hiesigen Baudenkmalbehörde großen Zuspruch fand. Nach aufwändigem Umbau soll „Am Geist 1“ demnächst ein ambulantes Schmerztherapiezentrum entstehen, das vorrangig von Privatpatienten zu nutzen sein wird.
„Als Investor werde ich dafür deutlich mehr als eine Millionen Euro in die Hand nehmen“, erklärt Michael Nosiadek. Die Kamener Verwaltungsspitze möchte sich hingegen mit dem genauen Verkaufspreis des historischen Gebäudes bedeckt halten. Bürgermeisterin Elke Kappen dazu: „Eigentlich wollte die Stadt das Haus behalten und es selbst nutzen bzw. einen geeigneten Nachmieter finden. Doch schnell wurde klar, dass wir es in diesem Zustand schlecht vermieten können. Daher sind wir froh, mit Herrn Nosiadek einen Investor gefunden zu haben, der das Denkmal zu schätzen weiß und es liebevoll restaurieren wird.“

VHS zieht aus

Nosiadek achtet bis hin zu den Türdrückern auf jedes Detail und will sogar den ursprünglichen Schaugiebel wiederherstellen lassen. „So viel detailgetreuen Aufwand hätten wir in Sachen Denkmalschutz gar nicht erwartet“, erklärt Dr. Bettina Heine-Hippler vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).
Noch in diesem Sommer will die VHS aus dem Gebäude weichen, so dass schnell mit der Restaurierung und Umgestaltung der Räumlichkeiten begonnen werden kann.

Apothekerraum

Der historische Apothekerraum wird natürlich bleiben, soll allerdings als Patientenempfang umfunktioniert werden.
Insgesamt kann das Schmerztherapiezentrum vier Behandlungsräume fassen. Dazu kommt ein Bereich für die Krankengymnastik. Helmut Gärtner, Inhaber der Reha Kamen, plant mit einem Kompetenzteam, bestehend aus sechs medizinischen Spezialisten, im Mai kommenden Jahres einzuziehen.
Er hofft auf große Nachfrage und ein vierstelliges Patientenaufkommen pro Jahr. Denn der Bedarf sei da, meint er. „Hier finden künftig Schmerztherapien ohne Medikamente statt.“
Im Übrigen weist Gärtner daraufhin, dass sich Kassenpatienten an zwei Standorten (im Haus 2 an der Lünener Straße 64 und an der Nordstraße 31 am Hellmig Krankenhaus) ebenfalls ambulant behandeln lassen können. "Die alte Apotheke wird ein zusätzlicher Standort in Kamen sein", betont er.
In der Gründerzeit, im Jahre 1886, betraten wohl zum ersten Mal schmerzgeplagte Patienten das Gebäude. Damals allerdings nicht zur Behandlung, sondern um sich in der Apotheke lindernde Heilkräuter und Medikamente verabreichen zu lassen.

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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