Nicht nur die Textilbranche lässt von Kinderhand produzieren

Viele Grabsteine, die auf deutschen Friedhöfen platziert sind, wurden von Kinderhand in Asien hergestellt. Foto: privat
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Hätten Sie es gewusst? - Auf Friedhöfen in der Region soll es Grabsteine aus Kinderarbeit geben. Und das soll jetzt verboten werden!

„Steine des Anstoßes“

Das hat die IG BAU Westfalen Mitte-Süd gefordert. Die Gewerkschaft IG BAU Westfalen setzt dabei auf die geplante Regelung der Landesregierung zur Änderung des Bestattungsrechtes.
„Städte und Gemeinden sowie kirchliche Friedhofsträger sollen so per Gesetz die Möglichkeit bekommen, Grabsteine aus Kinderhand auf den eigenen Friedhöfen zu verbieten“, sagt Ewald Thiel.

Für den Bezirksvorsitzenden der IG BAU Westfalen Mitte-Süd wäre damit die notwendige Klarheit und Rechtssicherheit gegeben: „Dann sind insbesondere die Kommunen am Zug, in denen es bislang noch kein Verbot per Ratsbeschluss gibt. Mein dringender Appell lautet daher, die Möglichkeiten der neuen Regelung konsequent auszuschöpfen und vor Ort umzusetzen, sobald der Landtag grünes Licht für ‚faire Grabsteine’ gegeben hat“, so Thiel. Das NRW-Gesetz soll voraussichtlich bereits im Herbst verabschiedet werden.

Jede Stadt und Gemeinde müsse dazu beitragen, dass Westfalen flächendeckend zur „importfreien Zone“ für Grabsteine aus ausbeuterischer Herstellung werde. „Allerdings darf die Diskussion nicht auf Grabsteine beschränkt bleiben. In den Fokus gehören auch Natursteine im Gartenbau oder Pflastersteine für den Straßenbau“, so Ewald Thiel.

Zwar berücksichtigten mittlerweile immer mehr Kommunen bei der Ausschreibung und der Vergabe von Aufträgen ökologische und soziale Kriterien. „Allerdings verlassen sich viele Städte und Gemeinden auf Selbsterklärungen der Lieferanten, dass bei der Herstellung keine Kinderarbeit im Spiel war. Aber Papier ist geduldig...“, so Thiel. Viel sinnvoller sei es, wenn die Lieferanten, Hersteller oder Importeure ein Zertifikat eines unabhängigen Dritten vorlegen müssten. „Bei Natursteinen ist das beispielsweise das ‚Xertifix’-Gütesiegel. Damit haben die Kommunen eine sichere und verlässliche Basis, dass die zertifizierten Natursteine fair produziert worden sind“, so der IG BAU-Bezirksvorsitzende.

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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