Schmallenberg-Virus: Erster Fall im Kreis Unna nachgewiesen - Lämmchen tot

Der erste nachweisliche Fall des Schmallenberg-Virus schlug sich jetzt auch im Kreis Unna nieder. Letzte Woche wurde ein Lämmchen mit Missbildungen geboren. Es war nicht überlebensfähig. Foto: privat
  • Der erste nachweisliche Fall des Schmallenberg-Virus schlug sich jetzt auch im Kreis Unna nieder. Letzte Woche wurde ein Lämmchen mit Missbildungen geboren. Es war nicht überlebensfähig. Foto: privat
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Im Kreis Unna ist ein erster Fall des so genannten Schmallenberg-Virus nachgewiesen worden. Das betroffene Lamm wurde letzte Woche in einem Schafzuchtbetrieb in Unna mit Missbildungen und nicht lebensfähig geboren. Mittlerweile haben Laboruntersuchungen bestätigt, dass es am Schmallenberg-Virus erkrankt war.

"Nach bisherigen Erkenntnissen wurde das Virus bereits im Herbst von Mücken übertragen und macht sich jetzt in Rinder-, Schaf- und Ziegenbeständen bemerkbar", erläutert Dr. Tobias Kirschner von der Veterinärbehörde des Kreises die Erkrankungsfälle in der Region. Während das Virus für die infizierten Tiere selbst relativ harmlos verlaufe, schädige es bei trächtigen Tieren den ungeborenen Nachwuchs. Die erkrankten Lämmer, Kitze und Kälber kommen schwer missgebildet und nicht lebensfähig zur Welt. Da die Saison für das Ablammen gerade erst begonnen hat, rechnet Dr. Tobias Kirschner in den kommenden Wochen auch mit weiteren Verdachtsfällen im Kreisgebiet.

"Im Moment kann man nur abwarten und möglichst viele Daten über die Krankheit erheben, um dann in der kommenden Saison vorbereitet zu sein", appelliert der Kreisveterinär an betroffene Betriebe, Verdachtsfälle zu melden. Eine Meldepflicht besteht derzeit nicht. Die Daten werden an das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) weitergeleitet und dort in einer Datenbank erfasst und ausgewertet. "Die Meldung ist daher unbedingt notwendig, um einen genauen Überblick über die Ausbreitung des Virus zu bekommen", unterstreicht Dr. Kirschner.

Das Schmallenberg-Virus wurde erstmals im Frühherbst 2011 nachgewiesen und ist benannt nach dem Ort des ersten Erkrankungsnachweises im Sauerland. Bislang sind ausschließlich Wiederkäuer betroffen. Übertragen wird das Virus nach heutigem Stand von Insekten, nicht von Tier zu Tier. Für den Menschen ist das Virus nach bisherigen Erkenntnissen nicht gefährlich. Selbst beim Verzehr von Fleisch der infizierten Tiere besteht keine Gefahr der Übertragung des Erregers.

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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