Bergkamen: Jedes dritte Kind wächst in Armut auf

Auch wenn das Risiko in den letzten vier Jahren deutlich gesunken ist, wächst in Bergkamen noch jedes dritte Kind in Armut auf. Muss das sein?

Für den Kreis Unna insgesamt sieht die Statistik etwas besser aus: Da ist es "nur" jedes vierte Kind unter drei Jahren, das in einer sogenannten "Bedarfsgemeinschaft" (HartzIV) aufwächst.
Der Anteil der Arbeitslosengeld II-Bezieher schwankt regional erheblich. Der niedrigste Prozentsatz errechnet sich für Fröndenberg, für Bergkamen der höchste.
„Wir wollen mit der Statistikanalyse dabei helfen, gezielt die Situation der Kleinkinder in Bedarfsgemeinschaften im Kreis Unna zu analysieren und auf dieser Basis einen sinnvollen Ressourceneinsatz sicherstellen“, erklärt Harald Küst, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arge. „Dort, wo der Anteil größer ist, muss auch mehr investiert werden. Gerade die frühkindliche Phase ist entscheidend für die Entwicklung eines Kindes.“
Innerhalb der vergangenen vier Jahre habe sich die Situation deutlich verbessert. So sei die Zahl der 3-Jährigen in Bedarfsgemeinschaften deutlich zurückgegangen. Der größte Rückgang zeigte sich in Lünen. Hier sank die Zahl um 25,5 Prozent (176) auf 513.
Unter den Kommunen im Kreis Unna hat Bergkamen mit 32,2 Prozent den stärksten Anteil. Dort wächst annähernd jedes dritte Kleinkind in einer Bedarfsgemeinschaft auf. An der zweiten Stelle liegt die Stadt Kamen (27,9 Prozent), gefolgt von Lünen (26,4 Prozent) und Selm (23,8 Prozent).

Die Bürger Bergkamens nehmen diese erschreckende Bilanz zum Anlass, um die Ärmel aufzukrempeln und zu helfen. Seit gut zwei Jahren werden "Familienpaten" ausgebildet, die Betroffenen zur Seite stehen.

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