Kamener Literaten lesen für verfolgte Autoren

Heinrich Peuckmann setzt sich für verfolgte Autoren und Journalisten ein. | Foto: Volkmer
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Verfolgten Autoren in aller Welt helfen ist das Ziel des Schriftstellers Heinrich Peuckmann. Für eine Lesung am kommenden Sonntag im „Dortmunder U“ hat er sich dazu prominente Unterstützung aus Kamen und Umgebung geholt.

Die Texte für die Dortmunder Lesung hat Peckmann selbst ausgewählt. Die Autoren Bloke Modisane, Faraj Sarkohi, Hamid Skif und Mainat Kurbanowa werden oder wurden in ihren jeweiligen Heimatländern verfolgt und bedroht. „Die internationale Schriftstellervereinigung poets essayists novelists (PEN) hilft verfolgten Autoren und Journalisten. Fast alle der vorgestellten Autoren sind im Programm ‚Writers in Exile‘. Der PEN hilft ihren etwa dabei, eine neue Wohnung zu finden“, erklärt Peuckmann.

Einen Text von Faraj Sarkohi (Iran) liest der ehemalige Nationaltorwart Hans Tilkowski. Der gebürtige Dortmunder spielte in seiner Jugend unter anderem beim TUS Kaiserau. Er war am berühmt-berüchtigten Webley-Tor bei der Fußball-WM 1966 beteiligt, das laut damaliger Schiedsrichterentscheidung „drin war“, obwohl durch moderne Technik inzwischen das Gegenteil bewiesen ist.

Auch PEN-Mitglied und Organisator Heinrich Peuckmann ist kein Unbekannter. Von 1974 bis 2011unterrichtete er am städtischen Gymnasium in der Stadt Bergkamen. Seit den 1980-igern veröffentlicht er unter anderem Erzählungen und Krimis. Über 40 Bücher sind bereits erschienen. Er lebt in seinem Geburtsort Kamen. Die Werke des Kameners spielen auch im Ruhrgebiet. „Ein Roman über den hiesigen Fußball wurde unter anderem in vielen Vereinszeitungen besprochen“, erzählt er.

Zu den Lesepaten gehört auch Alfred Buß aus Unna. Er stellt einen Text von Mainat Kurbanowa (Tschetschenien) vor. Er war von 2004 bis März 2012 Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen. In den 70-iger und 80-igern war er Pfarrer der Paul-Gerhardt-Gemeinde in Unna-Königsborn. 1994 wurde er Superintendent des Kirchenkreises Unna.

Der Theater-Regisseur Wilfred Mueller aus Bergkamen stellt den in Dortmund begrabenen, vom Apartheitsregime verfolgten und gefolterten Autor Bloke Modisane vor.

Die gebürtige Kamener Autorin Petra Reski präsentiert einen Text von Hamid Skif (Algerien). Seit 1991 lebt sie als freie Autorin und Schriftstellerin in Venedig. Bekannt wurde sie vor allem durch ihr Anti-Mafia-Buch. Für ihre darin enthaltenen Behauptungen wurde sie sowohl verklagt als auch bedroht.

Die Lesung „Writers in prison“ findet am Sonntag (11. November) um 11 Uhr als Matinee im Café „View“ im „Dortmunder U“ in der Innenstadt. Die Reihe will auf verfolgte Autoren aufmerksam machen und ein Zeichen gegen Verfolgung und Inhaftierung zu setzen. „Writers in Prison“ wird aus einer Mischung aus Lesung und Musik bestehen. Vier verfolgte Autoren werden in Kurzbiographien vorgestellt, dann lesen die Paten einen Text des Autors vor. Die Veranstaltung wird im Auftrag des PEN von Heinrich Peuckmann in Zusammenarbeit mit dem Dortmunder Kulturbüro durchgeführt.

Heinrich Peuckmann setzt sich für verfolgte Autoren und Journalisten ein. | Foto: Volkmer
Peckmann und sein Buch "Saitenwechsel". | Foto: Volkmer
Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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