Kamener Schüler und DKMS starten Typisierungsaktion für leukämiekranken Fünfjährigen

An der Typisierungsaktion in der Gesamtschule Kamen beteiligen sich (v.l.) Bettina Steinbauer, Ina Schüttler, beide von der DKMS, Spenderin Melanie Borkenfels (18) und Helferin Birgit Kahleit. | Foto: Batz
  • An der Typisierungsaktion in der Gesamtschule Kamen beteiligen sich (v.l.) Bettina Steinbauer, Ina Schüttler, beide von der DKMS, Spenderin Melanie Borkenfels (18) und Helferin Birgit Kahleit.
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Im Garten herum toben und viel mit Freunden spielen wäre für den fünfjährigen Aaron zu riskant, da er unter Leukämie leidet. Um ihm zu helfen, sucht die Gesamtschule Kamen gemeinsam mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) einen Stammzellenspender.
Seit Februar muss Aarons Familie aus Hohen Neuendorf in der Nähe von Berlin mit der Diagno­se leben: Aaron hat MDS und nur ein passender Spender kann sein Leben retten.
Eigentlich sollte Aaron in diesem Sommer in die Schule kommen. Dass die Einschulung aufgrund seiner schweren Erkrankung nun in weite Ferne gerückt ist, macht ihn traurig. „Aaron ist ein ehrlicher kleiner Rabauke, ein aufgeweckter, lebensfroher Junge. Alle mögen ihn. Mit seiner Erkrankung geht er sehr tapfer um. Viel schlimmer als die vielen Krankenhausaufenthalte ist die Tatsache, dass der Kontakt zu seinen Freunden sehr eingeschränkt ist und dass er seinen heißgeliebten Rugbysport nicht mehr ausüben darf“, so sein Vater.
Bislang war die weltweite Suche nach einem passenden Stammzellspender für Aaron ohne Erfolg. Um das zu ändern, organisierten die Schüler und Lehrer der Gesamtschule Kamen mit großem Engagement eine Typisierungsaktion. Entstanden war die Idee durch einen Lehrer der Schule, der selbst erkrankt war.
Die Schüler hoffen sehr, dass ihr wochenlanger Einsatz mit vielen Spendern aus Kamen und der Umgebung belohnt wird, die sich typisieren lassen und damit zu einem potentiellen Lebensretter werden. Auf einer Infoveranstaltung wurde den Schülern von der DKMS ein Aufklärungsfilm gezeigt. „Für jeden für uns bedeutet dies nur einen kleinen Piks, für Aaron ein ganzes Leben. Die Eltern von Aaron freuen sich sehr, dass wir uns so für ihren Sohn einsetzen. Deshalb möchten wir sie nicht enttäuschen und wünschen uns sehr, dass die Aktion ein großer Erfolg wird und viele Menschen daran teilnehmen“, sagte eine Schülerin der Gesamtschule. „Wir rechnen mit etwa 200 Teilnehmern. Noch mehr wären es vermutlich, wenn der Junge von hier wäre“, sagt Bettina Steinbauer von der DKMS. Leider sei das Interesse der Bürger oft nur dann besonders groß. „Das ist schade, denn jeder verdient Hilfe.“
Zur Finanzierung der Aktion sammelten einige Schüler Geldspenden von Bürgern. Andere stellten verschiedenen Firmen ihre Arbeitskraft für diesen Tag zur Verfügung.
Die Stammzellenspenden werden am nächsten Tag in Köln untersucht. In etwa sechs bis acht Wochen wird das Ergebnis feststehen. Wenn einer oder mehrere Spender gefunden werden, wird die DKMS diese anschreiben und bei Interesse erneut typisieren. Auch ein umfassender Gesundheits-Check wird folgen. „Wir wollen wirklich jede Erkrankung ausschließen, da für Aaron jede Krankheit lebensbedrohlich sein könnte“, erklärt Steinbauer.
Erst nach zwei Jahren können Spender und Empfänger direkten Kontakt aufnehmen. „Für viele ist das wie ein zweiter Geburtstag“, beschreibt Steinbauer.

Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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