Drs. Guido de Werd mit Johann-Moritz-Kulturpreis der Stadt Kleve ausgezeichnet

Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing und Drs. Guido de Werd samt Urkunde am Abend der Preisverleihung | Foto: Stadt Kleve
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Einmal in jeder Ratsperiode wird der Johann-Moritz-Kulturpreis durch den Rat der Stadt Kleve an lebende Personen oder Personengruppen verliehen, die sich in herausragendem Maße um die Bereiche Kultur oder Wissenschaft in Kleve verdient gemacht haben. Am Donnerstagabend erhielt Herr Drs. Guido de Werd den Johann-Moritz-Kulturpreis bei einem Festakt im Museum Kurhaus für seine besonderen Leistungen in Kultur und Wissenschaft in Kleve. Der Johann-Moritz-Kulturpreis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro dotiert. Zur feierlichen Verleihung des Kulturpreises durch Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing erschienen über 100 geladene Gäste.

Herr Drs. Guido de Werd war im Rahmen seiner langjährigen Tätigkeit - zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter, später als Leiter - unter anderem für den Aufbau der Sammlungen des damals Städtischen Museum Haus Koekkoek und dessen Erhalt als Künstlerhaus mit Gründung der Stiftung B.C. Koekkoek-Haus verantwortlich.

Er war mitverantwortlich für die Restaurierung und den Umbau des ehemaligen Kurhauses zum heutigen Museum Kurhaus Kleve und später auch des Erweiterungsbaus - dem Friedrich-Wilhelm-Bad - mit der Rekonstruktion des Joseph Beuys Ateliers. Im Jahr 2004 wurde das Haus als „Museum des Jahres“ in Deutschland ausgezeichnet.

Herr Drs. Guido de Werd konnte wichtige Werke wie die Sammlung Robert Angerhausen, Ewald Mataré, Sammlung Dr. Helfer sowie Gustav und Rose Wörner gewinnen.

Drs. Guido de Werd am Abend der Preisverleihung | Foto: Stadt Kleve
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Mit seiner Ausstellungstätigkeit und dem Aufbau hochbedeutender Sammlungen wurde das Museum Kurhaus zu einem Ort der modernen und zeitgenössischen Kunst. Zahlreiche Ausstellungen unter Einbeziehung nationaler und internationaler Positionen sowie die Berücksichtigung der regionalen Produktion sind Zeugnisse von Herrn Drs. Guido de Wird regionalen aber insbesondere überregionalen Netzwerkens.

Parallel hat Herr Drs. de Guido de Werd zahlreiche Kataloge, Buchpublikationen und Aufsätze zur Kunst des Mittelalters bis zur Jetztzeit herausgegeben. In der Literatur wird immer wieder auf die Schriften von Herrn Drs. Guido de Werd verwiesen.

Er ist Mitglied in der Jury der TEFAF Maastricht, der bedeutendsten internationalen Kunstmesse, Mitglied im Kuratorium des Museums Franz Gertsch in Burgdorf in der Schweiz, Mitglied im Beirat des Kunsthauses Van Ham in Köln, Kunstsachverständiger u.a. für das Land NRW, sowie freischaffender Kurator.

Sein unermüdliches Engagement sowie die großzügige Schenkung von mehreren hundert Arbeiten von Ewald Mataré an die Stadt Kleve im Jahr 2022 sind hervorzuheben und sollen mit diesem Preis geehrt werden.

Drs. Guido de Werd trägt sich in das Goldene Buch der Stadt Kleve ein. | Foto: Stadt Kleve
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„Wir würdigen damit einen Menschen, der besonders die Kultur in unserer Stadt bewegt und vorangebracht hat. Damit die Kunst ihre Wirkung entfalten kann, brauchen wir Menschen wie Sie, lieber Herr de Werd. Ich freue mich, dass die Jury Sie ausgewählt hat und der Rat der Stadt Kleve in seiner Sitzung am 15.02.2023 diesem Vorschlag einstimmig zugestimmt hat, dass Sie heute hier mit dem Kulturpreis der Stadt Kleve geehrt werden“, so Bürgermeister Wolfgang Gebing in seinem Grußwort zur Preisverleihung, „Wir alle hoffen, dass Sie noch lange mit Ihrem Enthusiasmus und Ihrem Engagement der Kunstwelt in Kleve, NRW und den Niederlanden erhalten bleiben.“

Hintergrund
Der Johann-Moritz-Kulturpreis gilt als „offizielles Aushängeschild“ und soll diejenigen ehren, die nachhaltig zum kulturellen Leben der Stadt beitragen bzw. beigetragen haben. Er trägt den Namen des brandenburgischen Statthalters Kleves im 17. Jahrhundert, der zuvor in Brasilien unterwegs gewesen war und Kleve nach dem Dreißigjährigen Krieg internationales Flair zurückgab.

In den letzten Jahren steht allerdings die historische Vergangenheit des Johann-Moritz von Nassau-Siegen zunehmend in der öffentlichen Diskussion. Historische Untersuchungen sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Johann-Moritz von Nassau-Siegen seinerzeit in erheblicher Weise in Aktivitäten des Sklavenhandels eingebunden war und daraus nicht zuletzt auch persönlichen Profit geschlagen hat.

In naher Zukunft werden daher Überlegungen zu einer potenziellen Umbenennung des Kulturpreises der Stadt Kleve sowie einer in der städtischen Kulturlandschaft präsenteren historischen Einordnung der Vergangenheit Johann-Moritz von Nassau-Siegens anstehen. Bürgermeister Wolfgang Gebing dazu: „Ich werde bereits in der kommenden Sitzungsperiode in den Gremien der Stadt Kleve anregen, eine Umbenennung des Preises vorzunehmen und auf den Namen Johann-Moritz von Nassau-Siegen in diesem Zusammenhang zu verzichten."

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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