Barrierefreier Umbau von Bushaltestellen in Kleve

Foto: Stadt Kleve

Das Personenbeförderungsgesetz schreibt die Schaffung der vollständigen Barrierefreiheit des öffentlichen Nahverkehrs vor. Alle Menschen müssen demnach die Möglichkeit haben, Busse und Bahnen zu nutzen. Dazu gehört, dass der Weg zur Haltestelle so beschaffen ist, dass auch Menschen mit Hilfsmitteln diesen auffinden und bewältigen können. Um dieses Ziel zu erreichen ist es unter anderem notwendig, vorhandene Bushaltestellen barrierefrei umzubauen.

Neben taktilen Leitelementen, die das Auffinden der Einstiegsbereiche der Busse erleichtern, wird auch der Zugang zu Bussen für Rollstuhlfahrende durch eine Anpassung des Haltestellenniveaus erleichtert. Wo die Platzverhältnisse dies hergeben, erhalten die Haltestellen im Rahmen des ohnehin notwendigen Umbaus neue Wartehäuschen sowie Fahrradabstellmöglichkeiten. Alle neuen Wartehallen werden mit Dachbegrünungen ausgestattet, die das Stadtklima verbessern, Niederschlag zurückhalten und Lebensraum für Insekten schaffen sollen.

Im Klever Stadtgebiet gibt es insgesamt 297 Bussteige. In der Regel bilden zwei gegenüberliegende Bussteige – einer für jede Fahrtrichtung – gemeinsam eine Haltestelle. Entsprechend den Vorgaben des Nahverkehrsplans für den Kreis Kleve wurde eine Prioritätenliste aller umzubauenden Haltestellen in der Stadt Kleve erstellt. Kriterien sind dafür unter anderem

- die Frequentierung der Haltestelle,
- die Nähe der Haltestelle zu zentralörtlichen Einrichtungen,
- die Nähe der Haltestelle zu Orten, die häufig von mobilitätseingeschränkten Personen aufgesucht werden,
- die Fahrgastzahlen
- sowie die Frage, ob es sich bei der Haltestelle um einen bedeutsamen Verknüpfungspunkt handelt.
Die Einordnung hat für das Stadtgebiet Kleve insgesamt 79 Haltestellen identifiziert, die prioritär umgebaut werden. Von diesen 79 Haltestellen wurden 30 Bushaltestellen bereits barrierefrei ausgestaltet. Die restlichen Umbauten erfolgen sukzessive in Abstimmung mit dem jeweiligen Straßenbaulastträger und der NIAG.

Im Jahr 2024 werden auf diese Weise die folgenden 5 Haltestellenbereiche – also insgesamt 10 Bussteige – barrierefrei umgebaut:

- Hoher Weg,
- Reeser Straße,
- Rindern Grundschule,
- Lohengrin (vor Haus Lohengrin, Hagsche Straße),
- Materborner Allee.
Der barrierefreie Umbau von Bushaltestellen wird grundsätzlich zu 100 % durch den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gefördert. Die Stadt Kleve muss lediglich die Kosten tragen, die jenseits der Förderobergrenze von rund 60.000 € je Bussteig liegen. In den zuletzt geplanten Umbauten lagen die Gesamtkosten je Bussteig zumeist unterhalb dieser Grenze, mitunter wird der Wert jedoch aufgrund der derzeitigen Baupreissituation überschritten. Die Kosten variieren je nach örtlichen Gegebenheiten sowie dem notwendigen Aufwand der Fachplanungen. Mit dem Ausbau wird jeweils nach dem Vorliegen des Bewilligungsbescheides des VRR begonnen.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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