Bahá’í-Gemeinde informiert über Menschenrechtsverletztungen

Am vergangenen Samstag, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, konnten sich Klever Bürger und Besucher auf dem Koekkoekplatz über aktuelle Fälle von Menschenrechtsverletzungen informieren. Der Arbeitskreis für Menschenrechte sammelte außerdem Unterschriften für eine Petition, die auf die Freilassung unschuldig Inhaftierter hinwirkt. Organisiert wurde der Informationsstand von der Bahá’í-Gemeinde Kleve/Bedburg-Hau.

Die Mitglieder der Klever Bahá’í-Gemeinde informierten darüber, dass derzeit über 100 ihrer Glaubensbrüder und -schwestern allein wegen ihrer Religionszugehörigkeit in iranischen Gefängnissen sitzen, darunter auch die Führung der iranischen Bahá’í–Gemeinde. „Es ist absurd“, sagt Christine Nüske von der Klever Bahá’í-Gemeinde. „Im Iran gelten wir als ‘Unreine’ und ‘Spione des Westens’, während wir uns hier in Deutschland seit über einhundert Jahren für Frieden und Völkerverständigung einsetzen.“

Die Bahá’í gelten als größte nichtislamische religiöse Minderheit in der Islamischen Republik Iran und werden dort seit ihrer Religionsgründung vor 168 Jahren verfolgt. In Deutschland leben Angehörige der Bahá’í-Religionsgemeinschaft seit 1905. Die Mitglieder der kleinen Ba-há'í-Gemeinde Kleve treffen sich regelmäßig zu Gebetsveranstaltungen. Ihre Aktivitäten erstrecken sich von interreligiöse Andachten über Kinderklassen bis Juniojugendgruppen.

Die Menschenrechtsverletzungen an den Bahá’í reichen von Berufsverboten und Einschränkungen in der Versammlungs– und Meinungsfreiheit über Enteignungen bis hin zu willkürlichen Inhaftierungen. Nach der islamischen Revolution 1979 wurden über 200 Bahá’í hingerichtet.

Im Zentrum der monotheistischen Offenbarungsreligion der Bahá’í steht der Gedanke der Einheit der Menschheit. Diese ist als organische Einheit zu verstehen, die eingebettet ist in eine globale Friedensordnung und die Vielfalt der Menschen, Völker und Kulturen willkom-men heißt. „Die Erde ist nur ein Land, und alle Menschen sind seine Bürger“, schrieb Ba-há’u’lláh (1819-1892), der Stifter der Bahá’í-Religion. Er hatte die Religion Mitte des 19. Jahrhunderts im Iran begründet und liegt in Haifa in Israel begraben.

Der Arbeitskreis Menschenrechte (AKM) ist ein loser Zusammenschluss von Menschenrecht-lern, die sich unter dem Motto „Die Würde des Menschen ist unantastbar!“ gegen die Verfolgung von Menschen und die Verletzung des Rechts auf Leben wenden.

Weitere Informationen unter www.bahai.de und www.akm-online.info oder 02821-972652.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.