Experten-Tipps vor Einbrechern - viele Infos auf der Veranstaltung "SanierungsTreff“

Expertenrunde zum Thema Einbruchschutz beim „SanierungsTreff“ des Forums EnergieEffizienz (stehend von links): Florian Bublies (Verbraucherzentrale), Holger Kresken (Kriminalprävention und Opferschutz bei der Kreispolizei), André Herringslack (Ideencenter Herringslack + Münkner), Udo Wilke (Kriminalprävention und Opferschutz bei der Kreispolizei), Christian Sgraja (Herbertz Sicherheitstechnik), (sitzend von links) Jörg Arndt (Arndt Energiekonzepte) und Denis Herbertz. | Foto: Stadtverwaltung Langenfeld
  • Expertenrunde zum Thema Einbruchschutz beim „SanierungsTreff“ des Forums EnergieEffizienz (stehend von links): Florian Bublies (Verbraucherzentrale), Holger Kresken (Kriminalprävention und Opferschutz bei der Kreispolizei), André Herringslack (Ideencenter Herringslack + Münkner), Udo Wilke (Kriminalprävention und Opferschutz bei der Kreispolizei), Christian Sgraja (Herbertz Sicherheitstechnik), (sitzend von links) Jörg Arndt (Arndt Energiekonzepte) und Denis Herbertz.
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Udo Wilke ist Kriminalhauptkommissar und sammelte schon eine Menge Erfahrung bei der Kreispolizei Mettmann im Bereich Kriminalprävention und Opferschutz. Seit vielen Jahren ist er Partner der Stadt Langenfeld und war auch beim „SanierungsTreff“ Einbruchschutz wieder als Referent auf dem Podium.

Häufigkeit von Einbrüchen  in der dunklen Jahreszeit zwischen 16 und 20 Uhr am höchsten

Die Veranstaltung wurde dieses Jahr als Kooperation von VHS und städtischer Energieberatung, dem Forum EnergieEffizienz Langenfeld e.V., ausgerichtet. Im Gepäck hat Wilke die brandaktuelle Einbruchstatistik aus der Region für 2017. Wie in der Vergangenheit, ist die Häufigkeit von Einbrüchen statistisch weiterhin in der dunklen Jahreszeit zwischen 16 und 20 Uhr am höchsten.

Wo brechen die Langfinger ein?

Während sich Einbrecher in Mehrfamilienhäusern eher über die Eingangstüren unerlaubten Zutritt verschaffen, sind es in Einfamilienhäusern mit 80 Prozent der Delikte die Fenstertüren und Fenster.

Mechanische Sicherung von Fenstertüren und Fenstern

Nur zwölf Prozent kommen dort durch die Haustüren und knapp acht durch Kellertüren. „Eine mechanische Sicherung von Fenstertüren und Fenstern ist weiterhin der wichtigste Ansatz beim Einbruchschutz“, fasst Kriminalhauptkommissar Wilke zusammen.
Auch die Vorgehensweise von Einbrechern wird aus der Statistik schnell ersichtlich. Fast 70 Prozent aller Einbrüche durch Fenster geschehen durch Aufhebeln. Interessant ist, dass nur in sechs Prozent aller Fälle das Glas zerschlagen wird, um dann das Fenster von innen zu öffnen. Ein komplettes Zerstören der Scheibe, um dann hindurchzugehen, kommt nahezu nie vor.

Bei knapp der Hälfte der Einbrüche in Langenfeld bleibt es beim Versuch

„In Langenfeld sind wir schon gut aufgestellt“, berichtete Ordnungsamtsleiter Christian Benzrath, „bei knapp der Hälfte der Einbrüche in Langenfeld bleibt es beim Versuch“. Auch die Einbruchzahlen in Langenfeld sind von über 200 in 2016 auf knappe 100 in 2017 zurückgegangen.

Größerer Fahndungserfolg

Dies liegt nicht zuletzt an einem größeren Fahndungserfolg der Polizei im Kreis. Trotz der besseren Zahlen sollte aber kein falsches Sicherheitsgefühl entstehen. Polizei und Ordnungsamt sind sich einig, dass nur die konsequente Fortsetzung der einbruchshemmenden Maßnahmen und eine gute Wachsamkeit in der Nachbarschaft einen nachhaltigen Schutz bieten. Weitere thematische Schwerpunkte der Veranstaltung lagen im Bereich der energetischen Gebäudesanierung, der Barrierefreiheit und den möglichen Fördermitteln.

Gute Fahndungserfolge

Florian Bublies von der Energieberatung der Verbraucherzentrale erörterte am Beispiel die Verquickung der verschiedenen Themen. So werden Fenster oftmals aus energetischen oder aus Gründen der Sicherheit ausgetauscht.
Diese Themen sollten aber nicht getrennt voneinander betrachtet werden, um ein späteres Nachrüsten in die eine oder andere Richtung zu verhindern. „Neben Dämmwert und Einbruchschutzklasse sollte auch das Thema Barrierefreiheit, beispielsweise durch Fenstertüren mit niedriger Schwelle, beachtet werden“, rät der Ingenieur der Verbraucherzentrale.

Förderung von der KfW

Viele Maßnahmen im Bereich des Einbruchschutzes werden zudem von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. „Eine Förderung ist Grundsätzlich über die Programme zur energetischen Sanierung und über das Programm zur Barrierefreiheit und Einbruchschutz möglich“, erläuterte der Langenfelder Energieberater Jörg Arndt. Hierbei gibt es bei der KfW zwei Modelle: Zuschuss und Darlehen. Der Langenfelder Energieberater weist darauf hin, dass es für die Beantragung der Fördermittel im Rahmen der energetischen Sanierung die Begleitung des Förderantrags und der Maßnahme durch einen KfW-zugelassenen Sachverständigen nötig ist. Diese Variante kommt beim Austausch von alten Fenstern und Türen zum Tragen. Die Fördermittel für die Nachrüstung von Einbruchschutzmaßnahmen können ohne Begleitung direkt beantragt werden, wenn die Voraussetzungen der KfW erfüllt sind. Wie schnell ein altes, ungesichertes Fenster gewaltsam zu öffnen ist, durfte dann ein Zuhörer, ausgerüstet mit einem einfachen Schraubendreher, ausprobieren. In unter eine Minute schaffte es der selbst etwas verblüffte Langenfelder.

Oftmals sind Fenster schon über 20 Jahre alt

Denis Herbertz referierte in diesem Zusammenhang zum Thema Nachrüstung. „Oftmals sind Fenster schon über 20 Jahre alt und weisen kaum Sicherheitsmerkmale auf. Dennoch kommt für viele aus finanziellen Gründen der komplette Austausch nicht in Frage“, erklärte der Inhaber von Herbertz Sicherheitstechnik. Schon kleine Maßnahmen und Nachrüstungen können den Schutz an bestehenden Fenstern stark erhöhen.

KfW fördert Einbruchschutz

Doch es sollte dringend darauf geachtet werden, dass etwaige zusätzliche Schlösser und Sicherungen die notwendigen DIN-Vorschriften erfüllen und vor allem fachgerecht eingebaut werden. Denn eine zusätzliche Sicherung, die nur in einem dünnen Plastikrahmen verankert ist, wird Einbrechern keinen großen Wiederstand leisten.
Sogar die nachträgliche Verstärkung des Glases durch eine Folierung ist für die Sicherung bestehender Fenster möglich. Aber, „ab einer bestimmten Summe an nachträglichen Sicherungsmaßnahmen ist ein Punkt erreicht, ab dem sich der Austausch mehr lohnt, als die Nachrüstung“ so Herbertz.

Moderne Fenster können eine Menge aushalten

„Moderne Fenster können starke Sicherheitstechnik bereits integriert bieten“, erläutert André Herringslack. Er ist mit seinem Unternehmen Ideencenter Herringslack + Münkner spezialisiert auf den Austausch von Fenstern und Türen. Um zu zeigen, was moderne Fenster aushalten können, hatte Herringslack zwei Fenster mitgebracht.
Auch hier war das ungesicherte in wenigen Sekunden, nur mithilfe eines Holzkeils, geöffnet. Das neue Fenster der Sicherheitsklasse zwei hingegen leistete hartnäckig Wiederstand. Zwar war die Scheibe schnell gebrochen, doch sie blieb im Rahmen und konnte kaum durchstoßen werden. Auch der Rahmen hielt selbst der Bearbeitung mit einem Brecheisen Stand.André Herringslack rät stets zu einer Beratung beim Fachhandwerker, denn gerade bei neuen Fenstern liegt die Tücke oft im Detail.

Qualifizierte Handwerker

Ein guter Hinweis auf qualifizierte Handwerker, ist nach seinen Angaben deren Mitgliedschaft im Netzwerk „Zuhause sicher“. Diese deutschlandweite Initiative der Polizei bietet einen Leitfaden und wichtige Kontakte für die Themen Einbruchschutz und Brandschutz. (www.zuhause-sicher.de).

Kriminalpräventive Rat der Stadt Langenfeld

Auch der Kriminalpräventive Rat der Stadt Langenfeld unterstützt Bürger bei vielen Themen. Ansprechpartner ist Christian Benzrath unter Tel. 02173/794-2300.

Autor:

Lokalkompass Langenfeld aus Langenfeld (Rheinland)

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