Es war einmal... - Der Rockpalast...

In den späten Siebziger Jahren und der ersten Hälfte der Achtziger waren die legendären Rockpalast-Nächte des WDR unverzichtbar. Damit konnte man sich wunderbar halbe oder ganze Nächte mit tollen Live-Auftritten bekannter und weniger bekannter Musiker und Bands um die Ohren schlagen. Es gab Rory Gallagher, The Police, The Who, Peter Gabriel und viele andere zu sehen. In der letzten Nacht spielten Big Country, Jackson Browne und BAP.
Auch heute noch gibt es CD´s und DVD´s die mit den Schmankerln vor allem ein verlässliches Erinnerungs-Publikum erreichen.

Die Rockpalast-Nächte haben mancher Band hierzulande erst den Weg geebnet. Ob Patti Smith 1979 oder ZZ Top ein Jahr später, mit ihrem Auftritt nach dem mittlerweile legendären "Tschörmän Tellewischn prautlie priesänz" von Co-Moderator Albrecht Metzger begann für viele Künstler die Karriere in Deutschland.

Wenn"Altmeister" Peter Rüchel sich heute dem selbst geschaffenen Meilenstein gedanklich nähert, schwankt er zwischen Nostalgie und Bitterkeit. Damals seien die Rocknächte mit nennenswertem Budget im Hauptprogramm gelaufen. "Bei der Rocknacht mit The Who und Grateful Dead waren 14 Länder über die Eurovision angeschlossen, wir machten wöchentlich zwei Rockpalast-Sendungen, der Sender hat sich damals noch was getraut."
"Wir gaben den Musikern nichts vor. Wenn es bis vier Uhr dauerte, okay, wenn es denn sechs wurde, auch in Ordnung."
So gaben etwa Grateful Dead am 28. März 1981 nach einem fulminanten 90-Minuten-Set von The Who ein über drei Stunden währendes Konzert – Normalfall für diese Band, einzigartig indes als Live-Übertragung im Fernsehen.

Heute sei Rockmusik ein Programm für die ganz kleine Nische: "Die findet auf Sendeplätzen statt, die keiner sonst haben will. Die Quote spielt auch bei den Öffentlich-Rechtlichen die erste Geige. Damals waren wir natürlich ebenfalls, auch ob unserer Sendezeit, ein Spezialisten-Programm, das über keine Millionenschar vor den TV-Geräten verfügte, aber man hat es noch für nötig gehalten, diese Spezialisten zu bedienen",so Rüchel.

An eine Rückkehr der Rocknächte glaubt auch ihr Vater Peter Rüchel längst nicht mehr. "Das waren zehn märchenhafte Jahre", sagt er. "Aber sie beginnen in der Rückschau mit jenem Satz, den auch alle Märchen zum Anfang haben: "Es war einmal."

Autor:

Peter Eisold aus Lünen

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