Gedenktafel für ermordete Ratsvertreter

Antrag an den Ausschuss für Kultur und Europaangelegenheiten

Der SPD-Stadtverbandparteitag sprach sich einstimmig dafür aus, eine Gedenktafel
für die ermordeten Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung einzufordern und
erteilte der SPD-Fraktion den Auftrag, einen Antrag einzubringen.

Die SPD-Fraktion hat daraufhin für die Haushaltsberatungen 2016 einen Antrag zur Einstellung von Haushaltsmitteln formuliert, damit diese Gedenktafel ihren Platz vor dem Ratssaal bekommt - in steter Erinnerung an die Gräueltaten der NS-Diktatur.

Der Antrag lautet wie folgt:

Der Ausschuss für Kultur und Europaangelegenheiten fordert die Verwaltung
auf, vor dem Ratssaal eine Gedenktafel anzubringen, die an die ermordeten
Mitglieder der Lüner Stadtverordnetenversammlung im Nationalsozialismus
erinnert. Hierfür sind im Haushalt 5000 Euro einzustellen.

Begründung:

Im Dritten Reich wurden neben der unendlichen vielen Verbrechen gegen die
Menschlichkeit – gegen ethnische, religiöse und anderen Minderheiten auch
politisch Andersdenkende verfolgt und ermordet. Die Ablehnung des sogenannten
Ermächtigungsgesetzes durch die SPD-Reichstagsfraktion führte in der NS-Diktatur
dazu, dass hunderttausende Sozialdemokraten entrechtet, verfolgt oder außer
Landes getrieben wurden. Tausende wurden inhaftiert, gequält oder ermordet.
Zu den Opfern gehörten auch Lüner Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten
und Abgeordnete der KPD. Namentlich bekannt sind folgende SPD-Abgeordnete:
Auguste Schnakenbrock (1945 im KZ Ravensbrück ermordet), Heinrich Bußmann
(1942 im KZ Dachau ermordet) und Eduard Petrat (1945 in Bergen-Belsen ermordet).

Nach dem Ende des Nationalsozialismus gibt es bis heute noch immer Menschen,
die exakt das gleiche nationalistische, antisemitische und rassistische Weltbild
vertreten, mit dem Hitler 1933 in Deutschland an die Macht kam.

Deshalb gilt gerade heute wieder, im besonderen Maße darauf zu achten, an die
Gräueltaten der NS-Diktatur zu erinnern und den Opfern der Lüner Stadtverbands-
verordnung ein ehrendes Gedenken für couragiertes Handeln zu errichten.

Petra Klimek

Autor:

Martina Meier (SPD) aus Lünen

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