Fake Anruf (sog. Swatting) löst Großeinsatz der Polizei und SEK aus

Am 11. März meldete sich gegen 23 Uhr eine männliche Person auf der Leitstelle der Polizei Essen und gab an, seine Frau erschossen zu haben. Weiter drohte der Anrufer damit, auch die Einsatzkräfte zu erschießen.

In Folge dieses Anrufs kam es zu einem Großeinsatz in Essen-Stoppenberg, bei dem auch Spezialeinheiten eingesetzt wurden. Die Beamten des SEK verschafften sich letztlich gewaltsam Zutritt zu der entsprechenden Wohnung eines Mehrfamilienhauses und trafen dort auf ein schlafendes, unversehrtes, aber auch schockiertes Ehepaar.

Es stellte sich heraus, dass die Eheleute Opfer eines Fake-Anrufs (sog. Swatting) wurden.

Neben dem materiellen Schaden, der hierbei entstanden ist, stellt ein solcher Einsatz immer eine große Belastung für die Betroffenen dar. Die Folgen eines solchen Einsatzes können körperliche und psychische Schäden sein. Da die Einsatzkräfte von einer ernsthaften Bedrohung und einer Bewaffnung ausgehen mussten, hätte es im schlimmsten Fall zu einem Schusswaffengebrauch kommen können.

Die Polizei leitete im Anschluss Strafverfahren wegen des Verdachts der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten, des Vortäuschens einer Straftat sowie des Missbrauchs von Notrufen ein.

Intensive Ermittlungen  des  KK 33 führten schließlich zu einem 24-jährigen Oberhausener (deutsch) und einem 19-jährigen Dortmunder (deutsch), die im Verdacht stehen, für diesen gefährlichen "Fakeanruf" verantwortlich zu sein.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Essen erließ das Amtsgericht Essen Durchsuchungsbeschlüsse, die Sonntagabend (24. März) umgesetzt wurden. Die Essener Ermittler wurden hierbei von den Kollegen der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) der Bochumer Bereitschaftspolizei unterstützt.

Gegen 18 Uhr verschaffte sich die Polizei gewaltsam Zutritt zu den Wohnungen der Tatverdächtigen in Oberhausen und Dortmund. Bei den anschließenden Durchsuchungsmaßnahmen konnte umfangreiches Beweismaterial sichergestellt werden, welches in den nächsten Wochen und Monaten weiter ausgewertet wird.

Im Rahmen der Ermittlungen wird auch geprüft, ob die Tatverdächtigen für weitere "Swatting-Fälle" im Bundesgebiet sowie in europäischen Nachbarländern verantwortlich sind.

Die beiden Tatverdächtigen erwartet nun nicht nur ein Strafverfahren. Sie müssen vermutlich auch für die Einsatzkosten aufkommen und sich mit weiteren Regressforderungen auseinandersetzen.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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