Foto-Text-Projekt "Memento Ruhri" im Schiffshebewerk Henrichenburg
Zu einer Werkschau mit Nora Gomringer und Nikita Teryoshin lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Sonntag (12.6.) um 16 Uhr in sein Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg nach Waltrop ein. Im Hafengebäude präsentieren die Autorin und der Fotograf ihr Foto-Text-Projekt "Memento Ruhri". Der Eintritt ist kostenlos.
Westfälisches Literaturbüro
Im Rahmen des Projektes "Experiment Heimat" des Westfälischen Literaturbüros in Unna waren die beiden Künstler:innen im vergangenen Jahr in Waltrop und Hattingen unterwegs. Sie haben sich die Städte intensiv angeschaut und vor Ort mit vielen Menschen gesprochen. Im Schiffshebewerk Henrichenburg gab es unter anderem eine Gesprächsrunde mit dem stellvertretenden Bürgermeister Klaus Beie, der Stadtführerin Margret Kostede, Karsten Sandhofe und Andreas Walgenbach vom Schützenverein Oberwiese sowie Bernd Schäfer von der Flüchtlingshilfe Waltrop.
Bei der Werkschau
am Sonntag berichten Gomringer und Teryoshin über ihre Reise und stellen Texte und Bilder aus ihren Recherchen vor. Das geschieht in Form eines Memory-Spiels: Auf 36 Platten liegen insgesamt 18 Fotomotive verdeckt auf dem Boden. Die Besucher:innen sind eingeladen, die Karten aufzudecken. Bei jedem neuen Motiv liest Nora Gomringer den dazugehörigen Text.
Fotoserien und Auszüge literarischer Texte aller 17 am "Experiment Heimat" beteiligten Künstler:innen zeigt eine gleichnamige Wanderausstellung, die noch bis zum 19. Juni im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund zu sehen ist. Vom 23. Juli bis 21. August macht die Schau Station auf dem Lastkahn "Ostara" im Schiffshebewerk Henrichenburg.
Nora Gomringer
Gomringer wurde 1980 in Neunkirchen/Saar geboren, sie lebt heute in Bamberg. Seit 2010 ist sie Direktorin des Internationalen Künstlerhauses "Villa Concordia", einer Einrichtung des bayrischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Zahlreiche Aufträge, Stipendien und Lehraufträge haben sie rund um den Globus geführt. Als freie Schriftstellerin veröffentlichte sie seit 2000 neun Lyrikbände und zwei Essaybände. Für ihr Werk wurde ihr 2015 der Ingeborg-Bachmann-Preis zugesprochen. Sie erhielt 2011 zudem den Jacob-Grimm-Preis für Deutsche Sprache, der vor ihr auch Loriot, Udo Lindenberg oder Günther de Bruyn verliehen worden war, und in diesem Jahr den Else Lasker-Schülerlyrikpreis.
Nikita Teryoshin
Teryoshin wurde 1986 in St. Petersburg geboren, er lebt in Berlin und arbeitet als freier Fotojournalist. Die Abschlussarbeit seines Fotografie-Studiums an der FH Dortmund "Hornloses Erbe", in denen er sich kritisch mit der Milchindustrie auseinandersetzte wurde auf dem Cover namhafter Magazine und Zeitungen veröffentlicht. In seinem Langzeitprojekt "Nothing Personal - the Backoffice of War" bereiste er zwischen 2016 und 2020 zwölf Länder auf fünf Kontinenten, um Einblicke in den globalen Waffenhandel zu bekommen. 2020 gewann ein Bild dieser Serie im Rahmen des "World Press Photo Award" den ersten Platz in der Kategorie "Zeitgenössische Themen".
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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