"Les fleurs du mal" Installation am Marler Rathaus von Mischa Kuball

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Wer über den Creiler Platz ging sah wie Monteure einen riesigen Schriftzug am Sitzungsgebäude des Marler Rathauses anbrachten. Der Schriftzug soll später heissen "Les fleurs du mal" Es handelt sich um ein Kunstwerk " des weltbekannten Künstlers Mischa Kuball. Les Fleurs du Mal (traditioneller deutscher Titel: Die Blumen des Bösen) ist ein Gedichtband Charles Baudelaires, der von 1857 bis 1868 in drei Fassungen wachsenden Umfangs und unterschiedlicher Anordnung herausgegeben worden ist. Die Erstausgabe führte zu einem gerichtlichen Verfahren: Baudelaire wurde wegen Verletzung der öffentlichen Moral verurteilt und die weitere Veröffentlichung von sechs als anstößig bezeichneten Gedichten verboten.Kuball ist Kunstprofessor an der Kunsthochschule Düsseldorf und bereits mit einer Videoinstallation im Skulpturenmuseum Glaskasten vertreten. Die offizielle Eröffnung der Ausstellung ist am 23.3., 12 Uhr.

Mischa Kuball

wurde 1959 in Düsseldorf geboren. Seit 1984 arbeitet er im öffentlichen und institutionellen Raum und erhielt zahlreiche Förderpreise und Stipendien. Seit 1991 hatte er zudem Lehraufträge an Universitäten und Kunsthochschulen. 1999/2000 war er Gastprofessor an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig zum Thema „Licht und Raum“, 2004 – 2008 lehrte er Medienkunst an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Seit Oktober 2007 ist er Professor für Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) und gründete dort das -1/MinusEins Experimentallabor.
Mithilfe des Mediums Licht – in Installationen und Fotografie – erforscht er architektonische Räume und führt soziale und politische Diskurse. Er reflektiert die unterschiedlichen Facetten von kulturellen Sozialstrukturen bis hin zu architektonischen Eingriffen, die den Wahrzeichencharakter und den architekturgeschichtlichen Kontext betonen oder neu kodieren. In politisch motivierten und partizipatorischen Projekten verschränken sich öffentlicher und privater Raum. Sie ermöglichen eine Kommunikation zwischen Teilnehmern, dem Künstler, dem Werk und dem öffentlichen Raum. Kuball arbeitete mit privaten Lampen, wie auf der Biennale von São Paulo (1998) oder verwandelte Architekturen wie das ehemalige Mannesmann-Hochhaus in Düsseldorf (1990) und die Synagoge in Stommeln (1994) zu eigenständigen Lichtkörpern. Kuball bedient sich auch des natürlichen Tageslichts, wie sein einjähriges Projekt ...ein Fenster in der Johanneskirche in Düsseldorf (2001).
Weitere Arbeiten wurden in zahlreichen Orten und mit Institutionen im In- und Ausland realisiert. Im Bauhaus Dessau (1992), Jewish Museum, New York (2002), Hamburger Kunsthalle (2007), NTT-Intercommunication Center Tokyo (2008). Temporäre Installationen wurden am Eingang der Kunstsammlung NRW Düsseldorf (2005), der Neuen Nationalgalerie, Berlin (1999), dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (2005) und dem Centre Pompidou-Metz (2010) installiert.
Seit 2009 verwirklicht Mischa Kuball außerdem eine Reihe von ortspezifischen Installationen, die den gemeinsamen Titel "public preposition" tragen und in Venedig 2009, Marfa 2009, Toronto 2011, Bern 2011, Wolfsburg 2012 zu sehen waren, geplant sind darüber hinaus Projekte in Christchurch 2012, Jerusalem und Katowice. Die „public prepositions“ spiegeln Mischa Kuballs anhaltendes Interesse an einer künstlerischen Auseinandersetzung mit abstrakten Formen und symbolischer Kommunikation. „Preposition“ bezieht sich hier auf die syntaktische Funktion der Präposition und beschreibt für die Werke eine Mittelposition zwischen den historisch und sozial konnotierten Orten und der künstlerischen Intervention.
2010 setzte Mischa Kuball ein partizipatorisches Projekt mit Harald Welzer und Christoph Keller, "NEW POTT", mit hundert Familien aus hundert Nationen anlässlich der RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europas mit den Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum um. Zu dem Projekt ist 2011 der Reader „New Pott: Neue Heimat im Revier“, hrsg. von Harald Welzer/Mischa Kuball in der Christoph Keller Edition bei JRP/Ringier, Zürich 2010 erschienen. Ein begleitender Tagungsband: „New Realtions inArt and Society“ wurde 2012 von Fridericke Wappler herausgegeben.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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