Zeche Nachtigall, Landschafts-Skulptur als Tor ins Muttental

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Drei Gebäude mit begehbaren Dächern, die wie sanfte Hügel aus dem Gelände wachsen - so sieht der Siegerentwurf des Architekturwettbewerbs für einen neuen Eingangsbereich des LWL-Museums Zeche Nachtigall in Witten aus.

Das Preisgericht hat aus 15 Arbeiten die "Landschafts-Skulptur" der ARGE puppendahlarchitekten (Münster) und Landschaftsarchitekt Wortmann (Lüdinghausen) mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Bis 6. November präsentiert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) Modelle und Pläne der eingereichten Entwürfe in seinem Wittener Museum.

Der Wettbewerb ist ein zentraler Baustein des Projektes "Ruhrfenster Muttental", das der LWL gemeinsam mit der Stadt Witten im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung (IGA) Ruhr 2027 verwirklichen will. Die Umsetzung hängt davon ab, ob der LWL als Träger des Museums Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen erhält.

Der neue Eingang soll zum östlichen Ende des Geländes verlegt werden und damit in die Nähe zur Nachtigall-Fußgängerbrücke über die Ruhr. Ihr Auto abstellen können Gäste nach den Plänen auf einem neuen Parkplatz am gegenüberliegenden Ufer. Das soll den Autoverkehr im Muttental reduzieren. Der Weg über die Nachtigallbrücke und der Ruhrtal-Radweg sollen im Zuge des Projektes aufgewertet werden. Auch ein neuer Übergang über die Bahngleise ist geplant.

Tor ins Muttental

"Wenn der Entwurf umgesetzt werden kann, wäre das ein großer Schritt für die Region. Der neue Eingangsbereich soll zum Tor ins Muttental werden, das nicht nur Aufenthaltsqualität bietet, sondern Lust auf mehr macht. Gemeinsam mit der Stadt Witten möchten wir mit dem Projekt auch einen nachhaltigen und sanften Tourismus voranbringen", sagte Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL, anlässlich der Eröffnung der Wettbewerbs-Präsentation am Freitag (20.10.) in Witten.

Als "überzeugend, kreativ und nachhaltig" lobte LWL-Bauderzernent Urs Fabian Frigger den Siegerentwurf. "Insgesamt handelt es sich um einen sensiblen und zugleich räumlich spannenden und attraktiven Beitrag zu der gestellten Aufgabe, die nur über einen Architektenwettbewerb so möglich geworden ist."

LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger wertet die Pläne als Meilenstein, um die Zeche Nachtigall fit für die Zukunft machen: "Mit nachhaltigen und innovativen Bauten wie dem jetzt prämierten Entwurf kann der LWL wichtige Impulse setzen, für die Region, aber auch für das Thema Industriekultur. Für den Schwerpunkt Bildung für nachhaltige Entwicklung der Zeche Nachtigall bieten die Gebäude optimale Nutzungsmöglichkeiten."

Parallel arbeitet die Stadt Witten in Abstimmung mit dem LWL intensiv an einer Verbesserung der Wege ins Muttental. "Bisher lagen das Muttental und der Eingang zum Museum abseits der Verkehrswege im Ruhrtal. Das wird sich mit dem Bau eines Parkplatzes am Ruhrdeich und dem verbesserten Zugang zum Besucherzentrum ändern. Stadt, Museum und Umgebung werden so miteinander verbunden", erklärte Bürgermeister Lars König.

Hintergrund

Der Siegerentwurf gruppiert drei Gebäudekörper um einen leicht abgesenkten Innenhof. Glasflächen öffnen die Gebäude zum Hof, während die aus dem Boden ragenden, dreieckigen Dachflächen teilweise begrünt sind. Sie sind begehbar und können als Wildblumenwiese, Spielplatz oder Aufenthaltsfläche dienen. Untergebracht werden sollen in den Gebäuden ein Besucherzentrum für das Muttental, ein Multifunktionsraum, eine Gastronomie sowie Kasse und Shop des LWL-Museums Zeche Nachtigall.
Eine Jury aus 32 Sach- und Fachpreisrichter:innen und Berater:innen hatte den Planungsansatz der ARGE puppendahlarchitekten (Münster) und Landschaftsarchitekt Wortmann (Lüdinghausen) aus 15 Wettbewerbsergebnissen als beste Lösung bewertet. In der Beurteilung des Preisgerichts heißt es: "Aus der architektonischen Grundidee entsteht großes Potential für den Freiraum: die Landschaft wächst von allen Seiten über das Gebäude hinweg und wird Tribüne, Spielhügel oder Biodiversitätswiese."

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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