Viele Waldvogelarten häufiger als 2023 bei der „Stunde der Wintervögel“ gesichtet

Bild: NABU
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Bei der Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ von NABU und seinem bayerischen Partner LBV am vergangenen Wochenende hatten Meisen ihren großen Auftritt. Die Kohlmeise liegt auf Platz zwei der Vogel-Top-Ten mit einem Plus von 14 Prozent zum Vorjahr, die Blaumeise gleich dahinter (plus 10 Prozent). Auf Platz eins ist wieder der Haussperling geflattert. Die Zahl der insgesamt im Schnitt pro Garten gesichteten Vögel liegt mit 34,7 leicht über dem Vorjahr (34,0).

Im Vorfeld hatten Ornithologen bereits vermutet, dass mehr Waldvögel an die Futterstellen kommen würden als im vergangenen Jahr, als es durch das Mastjahr besonders viele Baumfrüchte in den Wäldern gegeben hatte. Allerdings bestätigte sich das nur zum Teil. „Zwar gab es außer bei den Meisen auch ein Plus bei Eichelhähern, Buchfink, Gimpel und Buntspecht. Aber Grünfinken, die auch Waldbewohner sind, wurden kaum häufiger als im vergangenen Jahr beobachtet“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Hier liege die Vermutung nahe, dass die Population immer noch durch die Auswirkungen der Trichomoniasis leide – die tödliche Krankheit ist seit einigen Jahren unter Grünfinken verbreitet.

Amseln zeigten sich in diesem Jahr wieder mehr am Futterhaus (plus 20 Prozent). Zusammen mit Artgenossen aus Osteuropa gesellten sich auch „Waldamseln“ zu den „Stadtamseln“ in größeren Siedlungen und sorgten so für vermehrte Meldungen. Typische Wintergäste, wie Erlen- und Birkenzeisige, wurden ebenfalls häufiger als 2023 gesichtet – ein Plus von 30 Prozent, bzw. 87 Prozent.

Auch spektakuläre Sichtungen gab es am Wochenende: Im Rhein-Neckar-Raum konnte ein Schwarzstorch beobachtet werden – bisher sehr ungewöhnlich im Winter, denn er ist Langstreckenzieher und überwintert eigentlich in Afrika.

Der Wetterumschwung pünktlich zum Start der Vogelzählung sorgte für ideale Bedingungen für die Vogelbeobachtung. Der Freitag startete ganz in Weiß und der Wintereinbruch nach den vorangegangenen tagelangen Regenfällen mit Hochwasser lockte offenbar viele Vogelfreundinnen und -freunde an die Futterstellen in Gärten und Parks. Bisher haben fast 98.000 Menschen ihre Vogelsichtungen an NABU und LBV gemeldet. Es dürften aber noch weit mehr werden, denn noch bis 15. Januar kann unter www.stundederwintervoegel.de und mit der App „NABU Vogelwelt“ nachgemeldet werden.

Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und findet bereits zum 14. Mal statt. Im vergangenen Jahr haben knapp 100.000 Menschen mitgezählt.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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