Auschwitz-Gedenktag am 27.1. 2018 im Marler Rathaus

Überlebende Kinder bei der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee, 1945. | Foto: United States Holocaust Memorial Museum; public domain.
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  • Überlebende Kinder bei der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee, 1945.
  • Foto: United States Holocaust Memorial Museum; public domain.
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Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar lädt die Stadt Marl unter dem Titel „Wege der Erinnerung“ um 17 Uhr zu einer Gedenkfeier ins Rathaus ein. Halina Birenbaum, Holocaust-Überlebende ist Ehrengast und spricht über ihre Erlebnisse vor und nach 1945. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.

Halina Birenbaum Zeitzeugin zu Gast im Rathaus

Halina Birenbaum wuchs im Warschauer Ghetto auf und wurde nach dem Ghetto-Aufstand von den Nationalsozialisten in die Konzentrationslager Majdanek, Auschwitz-Birkenau und Ravensbrück deportiert. Heute besucht die Holocaust-Überlebende Schulen und Jugendzentren u.a. in Deutschland und Israel, um als Zeitzeugin aus ihrem Leben zu berichten.

Befreiung von Auschwitz

Auschwitz ist das Synonym für den Massenmord der Nazis an Juden, Sinti und Roma und anderen Verfolgten. Auschwitz ist Ausdruck des Rassenwahns und das Kainsmal der deutschen Geschichte.
Der 27. Januar, der Tag der Befreiung von Auschwitz, ist daher kein Feiertag im üblichen Sinn. Er ist ein "DenkTag": Gedenken und Nachdenken über die Vergangenheit schaffen Orientierung für die Zukunft. Die beste Versicherung gegen Völkerhass, Totalitarismus, Faschismus und Nationalsozialismus ist und bleibt die Erinnerung an und die aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte.
Während der NS-Zeit ermordeten die Nazis in Auschwitz über anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kinder.

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die Gefangenen des Konzentrationslagers.

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch die 322. Infanteriedivision der 60. Armee der I. Ukrainischen Front unter dem Oberbefehl von Generaloberst Pawel Alexejewitsch Kurotschkin befreit.

Die Rote Armee fand in dem evakuierten Komplex noch 7.600 Überlebende und 650 Leichen vor. In den Magazinen fanden die Befreier 843.000 Herrenanzüge, 837.000 Damenmäntel und -kleider, 44.000 Paar Schuhe, 14.000 Teppiche und 7,7 Tonnen menschliches Haar.

Text am Denkmal im Vernichtungslager Birkenau, das 1967 auf Initiative des Internationalen Auschwitz Komitees errichtet wurde.
Dieser Ort sei allezeit ein Aufschrei der Verzweiflung und Mahnung an die Menschheit. Hier ermordeten die Nazis über anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kinder. Die meisten waren Juden aus verschiedenen Ländern Europas.

Der Jahrestag der Befreiung wurde 1996 offizieller deutscher Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Die Vereinten Nationen erklärten den 27. Januar im Jahr 2005 zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.

Michael Sturm: "Nie wieder! – aber wie?"

In einem Vortrag „Nie wieder! – aber wie?“ beschäftigt sich Michael Sturm vom Münsteraner Geschichtsort Villa ten Hompel anschließend mit den Möglichkeiten, Zielen und Grenzen des Lernens an Gedenkstätten und darüber hinaus. Was bewirkt diese Form der historisch-politischen Bildung? Wie können Gedenkstättenbesuche und Zeitzeugeninterviews zu einem gleichberechtigten demokratischen Miteinander in der Gegenwart beitragen?
Michael Sturm ist Pädagogisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter der Villa ten Hompel.
Arbeitsbereiche:
Mobile Beratung im Regierungsbezirk Münster. Für Demokratie. Gegen Rechtsextremismus. (mobim), politische Bildungsarbeit für Jugendliche und Erwachsene
Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte:
Neonazismus, Rechtspopulismus
Erinnerungskulturen und Geschichtspolitik
Polizeigeschichte der Bundesrepublik
Protestgeschichte; Geschichte der sozialen Bewegungen in der Bundesrepublik

Der Städtepartnerschaftsverein berichtet

Der Städtepartnerschaftsverein Marl-Zalaegerszeg-Krosno berichtet mit einem bewegenden Video von seinem Besuch der Mahn- und Gedenkstätte des KZ Auschwitz. Das Schlusswort ergreift Cengiz Caliskan, Vorsitzender des Integrationsrates.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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