Ausstellungseröffnung im Glashaus , die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen

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Die Ausstellung in Herten wurde mit einem Vortrag von Ausstellungsmacherin Birgit Mair eröffnet. Anhand eines Vortrags stellte sie das Ausstellungsprojekt vor und ging auf aktuelle Entwicklungen im NSU-Prozess sowie den Umgang mit Neonazismus und Rassismus nach dem Auffliegen des NSU ein.

Die zahlreiche Tafeln umfassende Ausstellung "Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen" wurde in den Jahren 2012 und 2013 von Birgit Mair im Auftrag des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB) e.V. konzipiert und erstellt. Die Ausstellung wurde als Wanderausstellung entwickelt. Die Ausstellung setzt sich mit den Verbrechen des NSU, sowie der gesellschaftlichen Aufarbeitung nach dem Auffliegen des „Nationalsozialistischen Untergrundes“ im November 2011 auseinander.
Im ersten Teil der Ausstellung werden die Biografien von Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Mehmet Turgut, Habil Kılıç, İsmail Yaşar, Mehmet Kubaşık, Theodoros Boulgarides und Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter dargestellt. Zu Wort kommen auch Angehörige der Mordopfer. Weitere Tafeln beschäftigen sich mit den Bombenanschlägen in Köln sowie den Banküberfällen, bei denen unschuldige Menschen teilweise lebensbedrohlich verletzt wurden.
Der zweite Teil beleuchtet die Neonaziszene der 1990er Jahre sowie die Hilfeleistungen an den NSU aus dem neonazistischen Netzwerk. Dargestellt werden auch die Gründe, warum die Mordserie nicht aufgedeckt wurde sowie der gesellschaftspolitische Umgang mit dem Themenkomplex nach dem Auffliegen der neonazistischen Terrorgruppe am 4. November 2011.

Biografie der Ausstellungsmacherin Birgit Mair (Diplom-Sozialwirtin Univ.)

Birgit Mair wurde 1967 in Österreich geboren und ist dort aufgewachsen. Anfang der 1990er Jahre war die Wahl-Nürnbergerin stellvertretende Gesamtvertrauensperson der ausländischen Beschäftigten bei der Stadt Nürnberg. Sie arbeitete zehn Jahre lang in der Ausstellung „Faszination & Gewalt – Nürnberg und der Nationalsozialismus“, unterrichtete Deutsch als Fremdsprache. 2004 gründete sie das Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB) e.V. Sie ist Co-Autorin der internationalen Studie zu NS-Zwangsarbeit „Hitlers Sklaven“ und Autorin des Buches „Überlebensberichte von Josef Jakubowicz“ und konzipierte biografische Ausstellungen über Holocaust-Überlebende. Von 2009 bis 2012 leitete sie das Projekt „Tacheles! Handlungsstrategien gegen Rechtsextremismus in der Jugendarbeit in Mittel- und Oberfranken“ und führte Fachtagungen zum Umgang mit Neonazismus und Rassismus durch. 2012 veröffentlichte sie das Buch „Strategien gegen Neonazismus und Rassismus“. Seit Jahren begleitet sie Holocaust-Überlebende bei Zeitzeugengesprächen und hält Aufklärungsvorträge zum aktuellen Neonazismus. 2012/13 beobachtete sie den bayerischen NSU-Untersuchungsausschuss und konzipierte die Ausstellung "Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen".

Öffnungszeiten: Ausstellung im Glashaus Herten

Montag bis Mittwoch: 10 bis 18 Uhr
Donnerstag: 10 bis 19 Uhr
Freitag: 10 bis 18 Uhr
Samstag: 10 bis 13 Uhr
Sonntag nach Vereinbarung

http://www.wir-fuer-marl.de/html/ueber-uns.html

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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