Equal Pay Day: Lohnlücke in Deutschland endlich schließen

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Deutschland gehört weiter zu den Schlusslichtern Europas in Sachen Entgeltgleichheit. Frauen verdienen nach wie vor ein Fünftel weniger als Männer. Das ist ungerecht. Damit muss endlich Schluss sein.

Frauenministerin Schwesig setzt in erster Linie nur auf mehr Transparenz in den Unternehmen. Das greift zu kurz. Die Bundesregierung muss ein Entgeltgleichheitsgesetz auf den Weg bringen, das seinen Namen auch verdient. Nur so wird „gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit“ durchgesetzt.
Arbeit muss nach geschlechtsneutralen Kriterien bewertet werden. Dann kann die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern tatsächlich geschlossen werden. Betriebe und Tarifpartner müssen nachweisen, dass ihre tariflichen und nichttariflichen Entgeltregelungen diskriminierungsfrei ausgestaltet sind. Wenn Frauen benachteiligt werden, müssen diese Ungleichheiten beseitigt werden. Denn Entgeltdiskriminierung ist kein individuelles, sondern ein gesellschaftliches Problem.
Frauen verdienen mehr! Es muss endlich Schluss sein mit der Entgeltdiskriminierung und mit niedrigen Löhnen in frauenspezifischen Berufen.

Entstehung des Equal Pay Day

Der „Tag für gleiche Bezahlung“ hat seinen Ursprung in den USA. Der Equal Pay Day wurde dort 1966 durch das „National Committee on Pay Equity“ (NCPE) ins Leben gerufen. Das NCPE ist ein Zusammenschluss von amerikanischen Frauen- und Bürgerrechtsorganisationen, von Gewerkschaften sowie religiösen und beruflichen Vereinigungen mit dem Ziel, auf die ungleiche Bezahlung zwischen Männern und Frauen, insbesondere auch afroamerikanischen Frauen, hinzuweisen und die Lohnkluft zu beseitigen. 1963, als in den USA der Equal Pay Act (Gesetz zur gleichen Bezahlung) unterzeichnet wurde, bekommen Frauen im Schnitt nur 59 Cent im Vergleich zu Männern, die 1 Dollar erhielten. Alljährlich machen seit 1966 zehntausende Frauen und Männer in den USA am EPD mit verschiedensten Aktionen auf den Lohnunterschied aufmerksam.

Entwicklung des Equal Pay Day in Deutschland und Initiative Rote Tasche

Die Business and Professional Women USA, eine Mitgliedsorganisation des NCPE, initiierten 1988 die „Red Purse Campaign“, um mit einer roten Tasche auf die bestehenden Entgeltunterschiede hinzuweisen. Diesen Gedanken griff 2007 das Berufsfrauennetzwerk Business and Professional Women (BPW) Germany auf und startete die „Initiative Rote Tasche“. Die roten Taschen sollen für „rote Zahlen“ stehen und dafür, dass Frauen „weniger in der Tasche“ haben als Männer.

Aus dieser Kampagne entwickelte sich die Idee zur Einführung des Equal Pay Day in Deutschland, der 2008 auf Initiative des BPW in Deutschland erstmals durchgeführt wurde.

Foto: Businessfotografie Inga Haar
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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