Fakten des Weltklimarats zeigen: Es ist nicht mehr fünf vor zwölf, es ist fünf nach zwölf.

Anlässlich der Teilveröffentlichung des sechsten Sachstandsberichts durch den Weltklimarat (IPCC) erklärt Antje von Broock, Geschäftsführerin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):

Klimakrise ist vom Menschen gemacht

„Der Weltklimarat macht unmissverständlich klar: Die Klimakrise ist vom Menschen gemacht und befeuert Extremwetterereignisse. Starkregen und Hochwasser, Hitze und Brände führen uns dieser Tage die Dringlichkeit vor Augen, mit der wir den sozial-ökologischen Umbau der gesamten Gesellschaft einleiten müssen. Spätestens ab dem Jahr 2040 muss unser Wirtschaften zu 100 Prozent auf erneuerbaren Energie basieren.

radikal umsteuern

Wir müssen jetzt radikal umsteuern, um die Klimakrise zu bekämpfen und unsere Lebensgrundlage zu erhalten. Es ist allerhöchste Zeit, die politischen Weichen dafür zu stellen. Alle Parteien müssen vor der Bundestagswahl klarstellen, wie sie der Klimakrise begegnen wollen – und das nach der Wahl auch umsetzen. Dabei müssen vor allem die Kanzler*innenkandidaten Führungsstärke beweisen. Wir fordern sie auf darzulegen, wie sie die Temperaturgrenze des Pariser Klimaabkommens von langfristig 1,5 Grad halten wollen. Dazu ist schnelles und entschlossenes Handeln gefragt.“

Den heute erschienenen neuen Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC) kommentiert auch  der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Sascha Müller-Kraenner:

"Der neue Bericht des Klimarats bestätigt alle unsere Warnungen: Die Klimakrise kommt noch schneller und heftiger als bislang prognostiziert. Das CO2-Restbudget, um das 1,5-Grad-Limit einzuhalten, ist so gut wie aufgebraucht. Die aktuellen Katastrophen, seien es Fluten in Deutschland oder Brände in ganz Südeuropa, zeigen uns, dass die Auswirkungen uns nicht irgendwann treffen, sondern auch in Europa bereits hier und heute. Aber wir haben es selbst in der Hand, wie viel schlimmer es noch wird.

Noch heute muss gehandelt werden

Deshalb muss jetzt gehandelt werden - nicht nur mit verschärften Zielen, sondern mit ganz konkreten Taten. Und 'jetzt' heißt nicht nächstes Jahr oder später, sondern noch vor der Bundestagswahl im September. CDU/CSU und SPD versündigen sich an uns und noch mehr an unseren Kindern und Enkeln, wenn sie bis zur Wahl weiter untätig sind. Eine neue Regierung muss zudem mit einem umfangreichen Sofortprogramm innerhalb der ersten 100 Tage reagieren. Wie das aussehen muss, ist vollkommen klar: Es darf keine neuen fossilen Infrastrukturprojekte mehr geben, Nord Stream 2 und Flüssigerdgasterminals müssen gestoppt werden, wir brauchen ein Verbrenner-Aus für Pkw in Deutschland 2025, ein Tempolimit, ein Sofortprogramm zur Gebäudesanierung und vieles mehr. Fluten, Brände und die Fakten des Weltklimarats zeigen uns: Es ist nicht mehr fünf vor zwölf, es ist fünf nach zwölf. Die Zeit für Reden und Ziele ist vorbei. Noch heute muss gehandelt werden."

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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