Ministerpräsident Armin Laschet zeichnet Holocaust Überlebenden Rolf Abrahamsohn in Marl mit dem Landesverdienstorden aus

Foto: Land NRW / Mark Hermenau

Ministerpräsident Armin Laschet hat am Montag, 6. Januar 2020, Rolf Abrahamsohn in seinem Privathaus in Marl mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Die Landesregierung ehrt damit traditionell besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger für herausragende Verdienste um das Gemeinwohl und um das Land Nordrhein-Westfalen. Rolf Abrahamsohn hält die Erinnerung an das Menschheitsverbrechen des Holocaust und seine Opfer wach, indem er unter anderem Schülerinnen und Schülern berichtet, welche Grausamkeiten die Nationalsozialisten seiner Familie und ihm aufgrund ihres jüdischen Glaubens angetan haben.

Erinnerung an die Nazi-Diktatur

Ministerpräsident Armin Laschet: „Rolf Abrahamsohn ist einer der letzten noch lebenden Zeitzeugen der menschenverachtenden Ideologie der Nazi-Diktatur. In sieben Konzentrations- und Arbeitslagern hat er selbst ein unvorstellbares Martyrium erlebt. Es ist Rolf Abrahahmsohns überragendes Verdienst, dass er die menschliche Größe und Kraft aufgebracht hat, bei uns in Nordrhein-Westfalen die Erinnerung an die Nazi-Diktatur und an den Holocaust wachzuhalten. Durch seine Besuche in Schulen trägt Rolf Abrahamsohn dazu bei, dass nichts vergessen wird und dass vor allem die Opfer nicht vergessen werden. Rolf Abrahams Lebensweg ist für uns alle eine Mahnung, dass wir immer wachsam bleiben müssen gegenüber jeder Form von Rassismus und Antisemitismus.“

Rolf Abrahamsohn lebt in Marl

Der gebürtige Marler setzte sich für die neu gegründete Jüdische Kulturgemeinde Bochum/Herne/Recklinghausen ein und war von 1978 bis 1992 deren Vorsitzender. Seit 2016 ist Rolf Abrahamsohn Ehrenvorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde Recklinghausen. Er war im Vorstand der Jüdischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit aktiv und hat den Aufbau des Jüdischen Museums in Dorsten intensiv unterstützt und begleitet.

Ministerpräsident Laschet: „Ohne das herausragende Engagement von Rolf Abrahamsohn wäre das Jüdische Leben im Ruhrgebiet nicht das gleiche, wie wir es heute vorfinden. Gemeinsam mit anderen Holocaust-Überlebenden hat er Jüdisches Leben im Ruhrgebiet und in Nordrhein-Westfalen erst wieder möglich gemacht.“

Über den Landesverdienstorden:

Der Verdienstorden des Landes ist 1986 aus Anlass des 40. Geburtstages des Landes Nordrhein-Westfalen von Johannes Rau gestiftet worden. Er wird an Bürgerinnen und Bürger als Anerkennung ihrer außerordentlichen Verdienste für die Allgemeinheit verliehen und ist eine der höchsten Auszeichnungen des Landes. Derzeit gibt es 695 Frauen und Männer, die mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet wurden. Die Zahl der Landesorden ist auf 2.500 lebende Personen begrenzt.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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