Seit 25 Jahren wird Acrylsäure im Chemiepark Marl hergestellt

Die Acrylsäureanlage ist die größte zusammenhängende Anlage des Chemieparks.
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Seit 25 Jahren gibt es Acrylsäure aus dem Chemiepark Marl. Die Acrylsäureanlage ist die größte zusammenhängende Anlage des Chemieparks. Sie erstreckt sich über zwei komplette, dicht bebaute Baufelder von je 80 mal 200 Metern Flächenmaß.

Am 17. März 1992 wurde die erste Tonne Acrylsäure, made in Marl, verladen.

Evonik hat heute eine Produktionskapazität von 265 Kilotonnen Acrylsäure und 65 Kilotonnen Butylacrylat pro Jahr. Nebenbei erzeugt sie gleich noch 200 Tonnen Dampf pro Stunde und ist damit der größte Prozessdampferzeuger im Chemiepark Marl.
In den 25 Jahren hat die Anlage 2,75 Millionen Tonnen Propen zu 3,6 Millionen Tonnen Acrylsäure umgesetzt. „Das entspricht rund 90.000 Tankzügen à 40 Tonnen. Aneinandergereiht würden sie über die Autobahnen etwa von Marl nach Barcelona reichen. Das sind ungefähr 1.450 Kilometer Entfernung.

Rohstoff für kleine Teilchen mit großer Wirkung

Das Geheimnis moderner Windeln feierte Geburtstag. Und gleich zwei Mal. Seit 30 Jahren werden Superabsorber am Standort Krefeld hergestellt, seit 25 Jahren gibt es dafür Acrylsäure aus dem Chemiepark Marl. Die Produkte sind das technologische Geheimnis, das hinter dem weltweiten Erfolg von Einwegwindeln steckt.
Rund die Hälfte der Produktionsleistung ging in die Herstellung von Superabsorbern. Das ergibt mehr als 200 Milliarden Windeln. Wenn ein Kind im Durchschnitt in seinen ersten Lebensjahren etwa 4.500 Windeln verbraucht, bedeutet das, die im Chemiepark produzierte Acrylsäure hätte zur hygienischen Versorgung von 50 Millionen Babys gereicht.

Jubiläumsfeier mit Belegschaft in Marl

Zu den ersten Gratulanten auf der Jubiläumsfeier, zu der auch die Belegschaft mit ihren Familien eingeladen war, gehörte Dr. Hans-Josef Ritzert, Geschäftsführer der Evonik Nutrition & Care GmbH. „Herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum und dieser herausragenden Leistung, liebe Mitarbeiter. Die Marler Anlage ist essenziell für die effiziente und qualitativ hochwertige Versorgung mit dem wichtigsten Rohstoff für die Herstellung von Superabsorbern. Auch für den Produktions- und Energieverbund am größten Standort von Evonik ist sie von besonderer Bedeutung.“

„Die Anlage ist nie ausgefallen“, betonte Produktionschef Dr. Jörg Harren. „Wir konnten unsere Kunden immer reibungslos bedienen. Darauf sind wir sehr stolz.“

Einfaches Prinzip

Superabsorber arbeiten nach einem recht einfachen Prinzip. Bei Kontakt mit Wasser, saugt es die Flüssigkeit rasch auf und wird zu einem Gel. Ideal, um Babys trocken zu halten und Besucher immer wieder zum Staunen zu bringen.

Die Polymere können bis zum 500-Fachen ihres Eigengewichts an Flüssigkeit aufnehmen. Selbst unter Druck, wenn sich das Baby auf die Windel setzt, wird die Flüssigkeit – anders als bei einem Schwamm – nicht wieder abgegeben. Aufgrund ihrer Saugkraft sind Superabsorber ein begehrtes Produkt für die Hygieneindustrie.

Weitere Einsatzgebiete von Superabsorbern sind Kabel, die tief im Meer verlegt werden müssen. Damit bei einem Bruch kein Wasser die Leitungen beschädigt, sind spezielle Superabsorber in die Ummantelungen eingearbeitet.

Auch in der Landwirtschaft sorgen die Polymere dafür, dass Wasser und Nährstoffe dauerhaft gespeichert und bei Bedarf wieder an die Pflanze abgegeben werden. So wurden technische Superabsorber zum Beispiel bei der Wiederaufforstung von Arganbäumen in Marokko eingesetzt und haben die Überlebenschancen junger Setzlinge in der trockenen Region deutlich verbessert.

Wie sieht die Zukunft für die Produktion aus? „Die Nachfrage steigt. Das freut die Business Line Baby Care im Besonderen, das freut Evonik im Allgemeinen“, so Dr. Hans-Josef Ritzert. „Und wir wollen weiterhin über Technologieführerschaft, über ein umwelt- und energiefreundliches Betreiben unserer Anlage sowie über kontinuierliche Innovationen immer eine Nasenlänge voraus sein.“

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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