Vestischer Jahresempfang 2023: Sven Plöger spricht über Klimawandel

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Gute Stimmung herrschte  beim Vestischen Jahresempfang, zu dem Landrat Bodo Klimpel ins Forum des Max-Born-Berufskollegs eingeladen hatte. Als Gastredner nahm Diplom-Meteorologe und Moderator Sven Plöger die rund 300 Gäste mit auf eine Rundtour zum Thema Klimawandel – und schaffte es, mit seiner charmanten und lockeren Art und mit positiven Beispielen nicht nur die Augen zu öffnen, sondern auch Mut zu machen.

„Das erste Mal sind wir uns vor zehn Jahren begegnet“, erinnerte sich Bodo Klimpel, „da habe ich gelernt, dass es nicht gut fürs Klima ist, wenn man beim Tanken in kleinen Schüben tankt bis zu einem bestimmten Betrag. Seitdem habe ich das nie wieder gemacht.“ Der Landrat berichtete auch von den Entwicklungen der letzten Jahre und den Bemühungen des Kreises, einen eigenen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten: „Wir haben 2019 den Vestischen Klimapakt beschlossen. Seitdem wird der Klima-Aspekt bei all unseren Entscheidungen berücksichtigt.“

Sehr eindrucksvoll waren die Erklärungen des Klima-Fachmanns: „Ein Blick in die Zeitung von 1990 zeigt: Die Klimaforscher haben unsere heutige Wetterlage gut vorhergesagt. Da ist von Hitzewellen die Rede, von Dürre und Trockenheit.“ Darum empfiehlt er dringend, die Wissenschaft als Grundlage für Handlungen zu nehmen: „Enkelfähigkeit funktioniert nicht auf Basis des Zusammenreimens. Ich möchte vom Schönreden abraten.“ Denn letzten Endes sei es ganz trivial: „Dieser Planet braucht nicht uns, wir brauchen ihn.“

Sven Plöger wäre aber nicht Sven Plöger, wenn er seine Zuhörer mit den herausfordernden Botschaften im Regen stehen ließe. So berichtete er von dem australischen Agrarwissenschaftler Tony Rinaudo, der Teile der Sahelzone von einer öden Wüstenlandschaft durch Nutzung der vorhandenen Bäume und Wurzelsysteme wieder zu einer gesunden Landschaft gemacht hat. Die Menschen dort können wieder Landwirtschaft betreiben und haben Wasser.

Er ermunterte alle Anwesenden, sich nicht entmutigen zu lassen von der Langwierigkeit des Prozesses, denn „was wir tun, bleibt über Jahre und Jahrzehnte unsichtbar.“ Und auf charmante Weise ließ er es sich nicht nehmen, auf eine „kognitive Dissonanz“ im menschlichen Verhalten hinzuweisen: „A sagen, B machen und dann staunen, dass es nicht funktioniert.“

Doch es ging nicht nur um Klima und Wetter an diesem Abend. Landrat Bodo Klimpel erinnerte in seiner Rede auch an die zurückliegenden Jahre: „Den letzten Vestischen Jahresempfang hat es hier vor drei Jahren gegeben. Drei Tage zuvor hatte es den ersten Corona-Fall im Kreis Recklinghausen gegeben. Mit dem, was danach folgte, hatte niemand gerechnet.“ Das positive Fazit des Landrats für diese Zeit: „Wir können Krise. Die Menschen hier können sich auf uns verlassen, das haben wir gemeinsam bewiesen.“ Er hob die gute Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung, Feuerwehren, Hilfsorganisationen, der Polizei, den Städten und vielen Ehrenamtlern hervor.

„Nachdem Corona drei Jahre lang tagesbestimmend war, können wir uns jetzt wieder verstärkt den anderen Themen widmen“, sagte der Landrat mit dem Blick nach vorn, „der Klimaschutz spielt dabei eine wichtige Rolle. Und wir haben in den letzten Jahren gezeigt: Wir reden nicht nur, wir machen: Photovoltaikanlagen für die Dächer der Kreisliegenschaften, Geburtenbäumchen für die Neugeborenen und auch die Kreishaussanierung.“

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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