Karies - Nein danke!? Bericht zur Zahngesundheit der Kinder

Zahngesundheitsbericht
Dr. Sabine Wadenpohl (l.) vom Fachbereich Gesundheit, Bildung und Erziehung und Dr. Wiebke Selle, Leiterin des kinder-, jugend- und zahnärztlichen Dienstes des Kreises Recklinghausen, erarbeiteten den Bericht zur Zahngesundheit von Kindern im Kreis Recklinghausen.
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    Dr. Sabine Wadenpohl (l.) vom Fachbereich Gesundheit, Bildung und Erziehung und Dr. Wiebke Selle, Leiterin des kinder-, jugend- und zahnärztlichen Dienstes des Kreises Recklinghausen, erarbeiteten den Bericht zur Zahngesundheit von Kindern im Kreis Recklinghausen.
  • hochgeladen von Siegfried Schönfeld

Der Kreis Recklinghausen hat seinen neuen Bericht zur Zahngesundheit der Kinder im Kreis Recklinghausen vorgestellt. Die aktuellen Zahlen zur Zahngesundheit zeigen deutlich, dass sich Karies bei Kindern leicht vermeiden lässt, solange die Eltern ein gutes Vorbild sind. Zähneputzen, gesunde Ernährung und der Besuch in der Zahnarztpraxis als gemeinsamer Ausflug kann dann sogar Spaß machen.

„In vielen Familien ist es eine Selbstverständlichkeit, sich gut um die ersten Zähne der Kinder zu kümmern. Das zeigen uns auch die Ergebnisse der zahnärztlichen Untersuchungen. Während 1990 nur 27 Prozent der Erstklässler ein kariesfreies Gebiss hatten, ist dies heute glücklicherweise für mehr als die Hälfte der Kinder der Fall“, hebt Dr. Sabine Wadenpohl hervor, zuständig für die Gesundheits- und Bildungsberichterstattung bei der Kreisverwaltung und Autorin des Berichtes. Der Gesundheitsbericht zeigt aber auch die andere Seite. „Im Jahr 2020 sollten 80 Prozent der Sechsjähren kariesfreie Zähne haben“ so formulierte die Bundeszahnärztekammer im Jahr 2003 die Zielvorgabe für die Zahngesundheit der Kinder. Dieses Ziel konnte nicht erreicht werden - weder auf Bundes- oder Landesebene noch im Kreis Recklinghausen.

Gesundheitsamt

„Die Arbeit des zahnärztlichen Dienstes des Gesundheitsamtes ist enorm wichtig. Gerade für die Kinder, in deren Familien die Zahngesundheit nicht so selbstverständlich ist“, betont Dr. Wiebke Selle, Leiterin des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes des Kreises Recklinghausen. Die Teams des Zahnärztlichen Dienstes gehen regelmäßig in Kitas, Grund- und Förderschulen. Jedes Jahr untersuchen sie rund 25.500 Kinder. Bei etwa 10.000 Kita- und Grundschulkindern stellen die Teams fest, dass sie schon einmal Karies hatten. Im Anschluss an die Untersuchung reden die Zahnärzte mit den Kindern, was sie tun können, damit ihre Zähne gesund bleiben. Außerdem gibt der Zahnärztliche Dienst Informationen an Eltern und Erzieher.

Karies entwickelt sich in Deutschland zunehmend zu einer sozialen Erkrankung. Diese Entwicklung macht auch vor dem Kreis Recklinghausen nicht Halt. Auch im Bericht wird diese Entwicklung deutlich: Von den Kindern, die eine Grundschule in einem gut situierten Stadtteil besuchen, hat ein Drittel Erfahrungen mit Karies. In den Grundschulen hingegen, die in Stadtteilen mit ausgeprägten sozialen und wirtschaftlichen Problemlagen liegen, trifft dies mit 56 Prozent auf mehr als die Hälfte der Kinder zu. Bei diesen Kindern häuft sich zudem ein sehr starker Kariesbefall von fünf und mehr von Karies befallenen Zähnen. „Es kann nicht sein, dass Kinder mit Zahnschmerzen in die Schule kommen und bitterlich weinen. Deswegen ist es für mich eine ganz große Notwendigkeit, dass wir als Ärzte und Ärztinnen in die Einrichtungen gehen“, betont Dr. Sabine Petri-Dorn, Zahnärztin des Gesundheitsamtes.

Die Arbeit des Zahnärztlichen Dienstes setzt daher besonders auf Vorbeugung. Zum Beispiel zum Tag der Zahngesundheit Ende September. Der Arbeitskreis Zahngesundheit im Kreis Recklinghausen hatte Hertener Kitakinder zu einer Theateraufführung mit Clown Mausini und seinem Mitmachtheater eingeladen. Am Ende solcher Veranstaltungen wissen alle Kinder ganz genau, wie leicht es ist, gut für die Zähne zu sorgen.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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