Trinkwassertest
Überwiegend positive Ergebnisse beim Trinkwassertest

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Die Verbraucherzentrale Marl hatte die Bürger:innen zum Trinkwassertest aufgerufen. Überwiegend positive Ergebnisse beim Trinkwassertest.
Zehn Verbraucher:innen haben zwei Wochen lang Ihr Leitungswasser getestet . Vom guten Geschmack des Marler Wassers waren fast alle überzeugt. Die meisten Tester:innen hatten bislang Wasser aus Einwegflaschen getrunken und können diese nun einsparen. Fast alle wollen in Zukunft weiterhin Leitungswasser trinken. Einige Teilnehmer:innen wünschten sich mehr Auffüllmöglichkeiten für unterwegs, z.B. Trinkbrunnen oder refill Stationen.

Trinkwasser aus der Leitung kann deutschlandweit und damit auch in Marl bedenkenlos getrunken werden, sofern keine Bleileitungen im Haus vorhanden sind ‒ was nur noch vereinzelt bei alten Häusern der Fall ist. Trotz der guten Qualität des Leitungswassers trinken deutschlandweit immer mehr Menschen Wasser aus Flaschen, vor allem aus Einwegflaschen.

Die Verbraucherzentrale sieht großen Informationsbedarf bei diesem Thema. Uns erreichen immer wieder Anfragen zu vielfältigen Aspekten rund ums Leitungswasser: Sei es zu möglichen Verunreinigungen durch Medikamente oder Mikroplastik, zu Wasserfiltern und Bleileitungen, aber
auch dazu, ob sich Leitungswasser und Mineralwasser bezüglich des Mineralstoffgehalts unterscheiden. Darüber hinaus möchten immer mehr Verbraucher:innen Plastik im Alltag einsparen, was durch den Umstieg auf Leitungswasser einfach möglich ist.

Warum Leitungswasser trinken? Leitungswasser hat viele Vorteile. Es ist:
günstig: Es ist das günstigste Getränk überhaupt. Ein Liter kostet etwa einen halben Cent (inkl. Abwassergebühren). Dieselbe Menge gibt es beim Discounter für etwa zwölf Cent, Markenwasser ist deutlich teurer.
qualitativ hochwertig: In Deutschland ist das Trinkwasser von guter bis sehr guter Qualität. Das gilt auch für Marl. Es wird regelmäßig und streng kontrolliert. Die Grenzwerte für Schadstoffe werden deutlich unterschritten.
nachhaltig: Leitungswasser schont die Umwelt, da es unverpackt nach Hause geliefert wird. Durch den Umstieg auf „Kraneberger“ lässt sich jedes Jahr eine große Menge Plastikmüll einsparen, durchschnittlich 85 Ein-Liter-Einwegflaschen pro Kopf und Jahr. Außerdem werden CO2
-Emisssionen vermieden, weil keine Flaschen quer durch die Bundesrepublik oder sogar Europa transportiert werden müssen. Die Klimabelastung durch Mineralwasser (egal ob in Einweg- oder Mehrwegflaschen) ist in Deutschland fast 600 mal höher als bei Leitungswasser (gutcert 2020).
kalorienfrei: Wasser ist der ideale Durstlöscher, denn es hat null Kalorien. Außerdem lässt es sich zu Hause bequem per Sprudler mit Kohlensäure bzw. mit frischem Obst und Kräutern geschmacklich aufpeppen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, täglich 1,5 Liter Flüssigkeit zu trinken, am besten Wasser sowie Frucht- und Kräutertees, die sich sehr gut mit Leitungswasser zubereiten lassen.
praktisch: Leitungswasser wird direkt ins Haus geliefert, dadurch entfällt lästiges Schleppen.
Einsparpotenzial durch Umstieg auf Leitungswasser
Für Marl haben Beatrix Söhngen und Theresia Hericks, Umweltberaterinnen der Verbraucherzentrale NRW, ein Einsparpotenzial von Einwegplastikflaschen pro Jahr errechnet. Rund 7173 000 Einwegflaschen lassen sich einsparen, wenn alle Menschen in Marl auf Leitungswasser umsteigen. Außerdem können durch den Umstieg von Flaschenwasser – sowohl in Einweg- als auch in Mehrwegflaschen - 2387 Tonnen CO2 eingespart werden ‒ soviel, wie 3510 Hin- und Rückflüge nach Mallorca verursachen.

Aktivitäten der Verbraucherzentrale NRW zum Umstieg auf Leitungswasser
Der Zugang zu Trinkwasser unterwegs, im öffentlichen Raum und in Kindertageseinrichtungen sowie Schulen ist seit 2018 ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt der Verbraucherzentrale NRW, zu dem sie folgenden Aktivitäten und Bildungsmaterialien anbietet:
• Mit der Handreichung „Trink Leitungswasser ‒ Trinkwassersysteme für Schulen“ erhalten Schulen, Kitas und ähnliche Einrichtungen ganz konkrete Anleitungen, wie ein System installiert werden kann.
(download unter: RZ_Handreichung_Trinkwasser_Onlineversion-4.pdf) (verbraucherzentrale.nrw)
• Gleichzeitig motiviert die Umweltberatung immer wieder bei Aktionen, auf Leitungswasser umzusteigen und die Verbraucherzentrale informiert auf ihrer Website und in der persönlichen Verbraucherberatung über Trinkwasser als idealen und nachhaltigen Durstlöscher.

Was können Kommunalpolitik und Verwaltung tun?
Aus Sicht der Verbraucherzentrale können sie einen Beitrag zum Umstieg auf Leitungswasser leisten, indem sie:
• frei zugängliche Trinkbrunnen oder Wasserspender zur Abgabe von kostenlosem Trinkwasser in öffentlichen Gebäuden sowie an stark frequentierten Orten wie Bahnhöfen, öffentlichen Plätzen, Schulen, Universitäten, Museen und Sportplätzen einrichten bzw. fördern.
• mit gutem Vorbild vorangehen und bei eigenen Veranstaltungen Leitungswasser ausschenken.
• in kommunalen Einrichtungen ein „Zapf-Angebot“ für Mitarbeitende schaffen.
• Mensen, Kantinen, Restaurants und Cafés empfehlen, kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr Leitungswasser für Gäste zur Verfügung stellen.

Weiterführende Informationen zum Thema „Leitungswasser“ erhalten Sie unter
www.verbraucherzentrale.nrw. Bei Fragen können Sie sich gerne an die
Marler Umweltberaterinnen Theresia Hericks und Beatrix Söhngen wenden:
Tel. 02365 8562501
marl.umwelt@verbraucherzentrale.nrw

Autor:

Verbraucherzentrale Marl - Umweltberatung aus Marl

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