Flossbachs Querpass: Blauscheiß gegen Braungelb

Das 141. Derby hatte Gewinner und Verlierer. An erste Stelle der Verliererskala stehen die Fans. Ach quatsch, das sind doch keine Fans, sondern hirnamputierte Rostbolzen, die sich die Fußballplattform zum Prügeln suchen und genauso dumme auf der anderen Seite finden. Unfassbar! Blauscheiß gegen braungelb!

Im sportlichen Spiel dominierten die Schalker von Beginn an das Reviertreffen. Aggressiv mit dem stärkeren Siegeswillen wurde die Dortmunder Mannschaft regelrecht filetiert. Da hauten sie den Klopp auf den Kopp dropp, denn wenn man mal ehrlich ist, ob Dreierkette oder Dickehalskette, der Titelverteidiger hatte nicht den Hauch einer Chance.
Der Gegentreffer beispielsweise kam, aus einer Standardsituation, doch eher zufällig zustande. Zu den Gewinnern des Derbys zählen, neben Trainer Huub Stevens und der (nahezu) ganzen Fangefolgschaft, die Spieler Marco Höger und Lars Unnerstall. Beide standen eher auf der Aufstellungskippe, haben aber ein tolles Spiel gemacht und die Einsätze gerechtfertigt.
Der Hühnerstall hat allerdings gegen Dortmunder, die so bissig waren wie zahnlose Yorkshire-Terrier, wenig zu tun bekommen.

Mein Verlierer des Spiels ist Mats Hummels. In der Vergangenheit machte er bei Interviews Werbung zum Tagesschausprecher. Ruhig und sachlich analysierte er die Fragen der Journalisten. Am Samstag aber begab er sich auf einer Mats von Sinnen-Ebene. Da sprach er tatsächlich von einer unfairen Schalker Mannschaft. Schalke besaß doch die Unverschämtheit, bei einer Führung auf Zeit zu spielen.
Nein, lieber Mats, das machen die Blauen auch bei einem Rückstand. Sonst hätten die Fans vor wenigen Wochen nicht gepfiffen und Derbysieger Stevens verärgert. Ich denke sowieso, dass er den Eindruck exklusiv hat und nach ein wenig emotionaler Gelassenheit seine Dummheit erkennt und sich als schlechter Verlierer outet.
An die Dortmunder gerichtet muss man sagen: Die Schalker waren eine Klasse besser und das muss man anerschlumpfen, so wie die Blauen in den letzten vier Spielen schlechter waren und wir Schalker das auch zuschlumpfen mussten. Konsequenz des Ergebnisses ist die Tatsache, dass spätestens jetzt klar ist, dass der BVB keinen breiten Kader hat und von der Bank gerade einmal Zweitklassigkeit schlagen kann.
Der Rest der Liga schaut aber nicht in den Westen sondern nimmt sich ein Teleskop um die Bayern, die Lichtjahre entfernt sind, zu suchen. Sie sind einsam, aber schneller und Erfolg ist ihr Gesetz. Das wird ein Schaulaufen in Rotweiß mit tollen Toren, flüssigen Kombinationen und alles was das Fussballherz begehrt.
Wie spannend……….. ist doch der Abstiegskampf. Denn spätestens zur Rückrunde interessiert es keinen mehr, wie die Bayern spielen.

Ihr Holger Flossbach