Kreis Recklinghausen sucht ehrenamtliche und Berufsbetreuer

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Alter, Krankheit oder ein Unfall – all das können Gründe sein, wegen denen sich eine Person nicht mehr alleine um alle Angelegenheiten kümmern kann und auf Unterstützung angewiesen ist. Allein in den Städten Datteln, Haltern am See, Oer-Erkenschwick und Waltrop, für die die Kreisverwaltung zuständig ist, waren das zum Stichtag 30. Juni 2023 knapp 1.700 Menschen.

Darum, dass jemand die rechtliche Betreuung dieser Personen übernimmt, kümmern sich die Betreuungsbehörden in den Kommunen. Beim Kreis Recklinghausen ist Sozialpädagoge Dennis Fischer seit über einem Jahr Ansprechpartner für Betreuungen.

Idealerweise befasst sich ein Angehöriger oder jemand aus dem sozialen Umfeld mit der Betreuung. Sollte niemand zur Verfügung stehen, springen ehrenamtliche oder Berufsbetreuer ein. "Die beruflichen Betreuer übernehmen in der Regel mehr und komplexere Fälle als die Ehrenamtler. Beide sind aber essentiell dafür, dass wir die Betreuung aller Menschen, die Unterstützung benötigen, sicherstellen können", erklärt Fischer. Die Aufgaben der Betreuer reichen von der Verwaltung rechtlicher, persönlicher und finanzieller Interessen bis zur Unterstützung bei administrativen Angelegenheiten, Gesundheitsfragen oder alltäglichen Belangen.

Was eine Betreuerin oder ein Betreuer mitbringen muss?

"Er oder sie sollte einfühlsam, verantwortungsbewusst und zuverlässig sein. Erfahrungen im sozialen oder pflegerischen Bereich sind sicherlich ein Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich. Wichtig ist, dass man bereit ist, sich einzubringen und wenn nötig auch fortzubilden", so der 39-Jährige. Die Übernahme einer Betreuung ist dabei in der Regel keine Einbahnstraße, sondern kann auch dem Betreuer viel geben. "Es gibt Betreuungen, bei denen nicht viel geregelt werden muss, bei denen man aber viel bewegen kann, indem man Zeit mit den Menschen verbringt. Ein dankbares Ehrenamt, das ich jedem nur ans Herz legen kann."

Beratung und Unterstützung durch den Kreis

Wer ein verantwortungsvolles Ehrenamt sucht oder sich vorstellen kann, beruflich oder nebenberuflich zu helfen, kann sich am besten direkt an die Betreuungsstelle des Kreises Recklinghausen wenden. Die Mitarbeiter stehen beratend zur Seite, geben Tipps zu Seminaren und Weiterbildungen. Sie sind es auch, die die Betreuungen dann zuteilen. "Wir schauen individuell, welche Betreuungspersonen sich eignen." Die jeweilige Betreuungssituation hat natürlich wiederum auch Einfluss auf den zeitlichen Aufwand, der mit der Betreuung einher geht.

Nicht zuletzt durch den demographischen Wandel geht Fischer davon aus, dass die Zahl der rechtlichen Betreuungen in den nächsten Jahren weiter steigen wird. Er beobachtet aber auch, dass Familienmitglieder immer seltener bereit seien, die Betreuung des eigenen Angehörigen zu übernehmen. "Ich glaube, dass viele denken, dass sie der Aufgabe nicht gewachsen sind. Ich möchte diese Angst nehmen. Sie können sicher sein, dass sie mit dieser Aufgabe niemals allein sind, sie können unsere Beratung und viele weitere Informationsangebote in Anspruch nehmen."

Infobox

Vergütung und weitere Infos
- Ehrenamtliche Betreuer erhalten pro Betreuung eine jährliche Aufwandsentschädigung von 425 Euro.
- Berufsbetreuungen werden durch ein erfahrungsabhängiges 3-StufenLohnsystem vergütet.
- Meist kommen Berufsbetreuer aus dem sozialen oder juristischen Bereich, es sind aber auch Fortbildungen möglich.
- Als Einstieg ins Thema eignet sich der Ratgeber zur ehrenamtlichen Betreuung, den es auf der Internetseite des Kreises zum Download gibt.
- Mehr unter www.kreis-re.de/betreuungsstelle.

Dennis Fischer
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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