Warum Hunde zu Problemen werden ...
Vom Blumenmädchen zur Abrissbirne

In unseren Tierheimen sitzen mehr und mehr Hunde, die Halter mit Hundeerfahrung suchen. Nicht selten stößt man in den unterschiedlichsten Medien auf Aussagen wie "in deutschen Tierheimen sitzen nur auffällige Hunde" oder "ich wollte ja einen Hund aus einem deutschen Tierheim, aber ich habe da keinen gefunden, der familientauglich war".

An diesen Aussagen ist auch grundsätzlich nichts falsch - sie spiegeln durchaus die aktuelle Situation wieder, aber man muss sich doch fragen, wie es dazu gekommen ist.

Auch wenn das menschliche Ende der Leine letztlich dazu beiträgt, ist das keinesfalls der einzigen Grund. Natürlich sind die Probleme menschengemacht, jedoch nicht auf das Ende der Leine zu begrenzen.

Es beginnt ganz am Anfang: der Hund ist zu einem Konsumgut geworden ... längst schon arbeitssuchend mit schlechten Arbeitsvermittlern. Genetische Voraussetzungen spielen keine Rolle mehr, entspricht der Hund nur den optischen Vorstellungen. So landet der flauschige Herdenschutzwelpe in der Anfängerfamilie und das Entsetzen ist groß, wenn er mit Beginn der Pubertät nicht mehr den ihm angedichteten Job (Familienhund) sondern den genetisch verankerten (Schützer) übernimmt. So landet der Malinois, der im Blockbuster doch noch einfach so zum best Friend wurde, in verklärten Anfängerhänden und dreht im wahrsten Sinne des Wortes durch. Und hoppla auch die Idee, den natürlich immer und grundsätzlich familienfreundlichen Labbi silber zu veredeln, war ein Schuss nach hinten.

Wir könnten diese Liste endlos fortführen ... und hat sie noch viele Ursachen (sinn- und planlose Vermehrung - gerne auch betitelt als Hobbyzucht oder Ups-Wurf, illegaler Welpenhandel, schlechter Auslandstier"schutz") hat sie immer ein Ergebnis: der falsche Hund in den falschen Händen, der zu Problemen führt.

Damit beide Enden einer Leine zueinander passen ist eine gute Vermittlung nötig. Die beginnt bei der grundsätzlichen Auswahl des Hundes - dafür muss man Hund gut kennen und sich die Zeit nehmen, den Menschen kennenzulernen.

Auch verantwortungsvolle Züchter teilen die Welpen den einzelnen Interessenten durchaus zu, weil sie vielleicht sehen, dass der vorwitzige und mutige "sich jeden Menschen aussuchende Welpe" gar nicht zu den Menschen passt, weil sie vielleicht schon nach eigener Beschreibung Konflikte gar nicht mögen und diesen am liebsten aus dem Weg gehen.

Wer den Malinois an eine 70jährige Dame mit Rollator verkauft oder den Maremmano in die Etagenwohnung mitten in der Stadt ist in unseren Augen ein Vermehrer - kein Züchter - selbst wenn der Hund Zuchtpapiere hat.

Nie war es so einfach, sich einen Hund zuzulegen und nie wurde so wenig auf genetisch verankerte Eigenschaften geachtet,

Die Probleme haben mit den Hunden, die als Langzeitinsassen in Tierheimen sitzen, eine Grenze erreicht. Längst schon laufen Abgabeanfragen für Hunde, die aufgrund des Verhaltens nicht in ihrem Zuhause bleiben können ins Leere. Die Tierheime sitzen bereits voll mit solchen Hunden und die Kofferraumverkäufer sind nicht mehr erreichbar oder die vermittelnden Auslandstier"schutz"vereine haben "gerade leider keine Pflegestelle frei". Es muss ein Umdenken stattfinden, um die Situation langfristig entspannen zu können ... denn die kurzfristigen Lösungen möchte niemand sehen und hören.

Autor:

Tierschutzverein Moers u. U. e. V. aus Moers

Am Peschkenhof 34, 47441 Moers
+49 2841 21202
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