„Das ist wie Kind sein für Erwachsene!“ - Parkour-Workshop vom Caritasverband Moers-Xanten

Parkour-Lehrer Basti Gies (vorne rechts) gibt Hilfestellung. | Foto: Heike Cervellera
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Scheinbar spielend leicht springen sie über Bänke, rutschen Geländer herunter und rennen an Wänden entlang. Parkour-Sportler brauchen für ihren Sport vor allem eines: Kreativität.

„Nach dem Workshop braucht ihr nie wieder den Bus nehmen, um pünktlich zur Schule zu kommen“, garantiert Julian Schuster, Parkour-Profi, den 20 Teilnehmern des ersten Parkour-Workshops des Caritasverbandes Moers-Xanten. Gleich beim Aufwärmen wird deutlich: Den Teilnehmern wird einiges abverlangt. Erste Seufzer und leises Stöhnen sind zu hören, als die Teilnehmer mehrere Minuten lang Kreise mit ausgestreckten Armen machen müssen, aber es führt kein Weg daran vorbei, wie auch Basti Gies, ebenfalls Parkour-Profi, erklärt: „Ihr habt beim Parkour immer den Druck auf den Schultern, deswegen ist es ganz wichtig sich richtig aufzuwärmen.“

Zu Beginn bringen die beiden Parkour-Profis den 13- bis 21-Jährigen die zwei wichtigsten Grundlagen bei: Springen und Landen. Was einfach klingt, muss bestens gelernt sein, wie Gies, erklärt: „Ihr müsst auf euren Zehenspitzen landen, nicht auf den Hacken. So könnt ihr die Sprünge besser abfedern.“ Mehrmals müssen die Teilnehmer das nacheinander üben, bevor der nächste Schritt dazukommt: Springen, landen und in den Vierfußstand gehen, also mit den Armen auch abstützen. Das sind alles Vorbereitungen für die nächste Übung, bei der sich die Teilnehmer über den Kopf abrollen. Dafür, dass die meisten Teilnehmer gerade erst angefangen haben, sieht das schon sehr spektakulär aus.

„Grundsätzlich bedarf es keiner speziellen Voraussetzungen. Parkour ist ja nichts anderes, als das, was die Menschen schon immer gemacht haben: Hüpfen, springen und rennen.“

Hier liegt auch ein Vorteil im Parkour, wie Gies und Schuster erklären: „Grundsätzlich bedarf es keiner speziellen Voraussetzungen. Parkour ist ja nichts anderes, als das, was die Menschen schon immer gemacht haben: Hüpfen, springen und rennen.“ Beide sind schon seit zehn Jahre in der Parkour-Szene aktiv: „Anfangs haben wir ein Video bei YouTube gesehen und sind dann einfach rausgegangen und haben es selbst ausprobiert“, erzählt Schuster. Darüber haben sich die beiden auch kennengelernt. Mittlerweile hat sich einiges getan: „Spätestens nach der Anfangsszene aus Casino Royale kennen sehr viele Parkour“, erklärt Gies.

Für Mathias Klaft-Turnau und Iulia Craciunescu vom Caritasverband Moers-Xanten war es einfach wichtig, „den Kids Bewegungsmöglichkeiten zu zeigen, die nicht viel kosten und einfach selbst zu machen sind“, so Klaft-Turnau. Die Idee der beiden Sozialpädagogen ist super angekommen: Der Workshop war binnen kurzer Zeit ausgebucht. Weitere Aktionen sollen folgen:„ Im nächsten Jahr öffnen wir in der Mattheck eine neue Jugendeinrichtung und möchten mit solchen Aktionen schon mal darauf aufmerksam machen“, so Klaft-Turnau.

Gies und Schuster bereiten die Teilnehmer in der Turnhalle darauf vor, später raus zu gehen und dort das Gelernte umzusetzen. Auf die abschließende Frage, was Parkour für sie ausmache, antworten beide synchron: „Die Kreativität und die Freiheit“ und Gies fügt strahlend hinzu: „Es ist wie Kind sein für Erwachsene.“

Infokasten:
- Parkour bezeichnet eine Fortbewegungsart, deren Ziel es ist, nur mit den Fähigkeiten des eigenen Körpers möglichst effizient von A nach B zu gelangen. Der bestimmt seinen eigenen Weg durch den urbanen oder natürlichen Raum – auf eine andere Weise als von Architektur und Kultur vorgegeben. Es wird versucht, sich in den Weg stellende Hindernisse durch Kombination verschiedener Bewegungen so effizient wie möglich zu überwinden.

Autor:

Sarah Dickel aus Moers

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