Abiturienten gründen Firma in Monheim
App hilft bei Hausaufgaben und Klausuren

Eldrick Lindner (links) und Oskar Schnee - auf dem Bild in Zeiten ohne Mund-Nasenschutz.
Foto: Learnu
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Schule in Zeiten von Corona: nicht immer leicht. Wer hilft bei den Hausaufgaben? Darüber haben sich auch Eldrick Lindner und Oskar Schnee Gedanken gemacht. Und so haben die beiden Abiturienten des Jahrgangs 2020 in Monheim eine Firma gegründet. Im Mittelpunkt: die App "Learnu", eine Plattform von und für Schülerinnen und Schüler, die bei Hausaufgaben und der Vorbereitung auf Klausuren helfen soll. Wir haben mit den beiden Jungunternehmern gesprochen.

Ihr habt gemeinsam die Schulbank gedrückt. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, eine Hausaufgaben-App zu starten?
Oskar: Die ist aus eigener Erfahrung entstanden. Ich wusste bei den Hausaufgaben einfach nicht weiter und hätte mir eine Möglichkeit gewünscht, online zu schauen, wie andere Schülerinnen und Schüler das Problem angegangen sind.

Wie lange hatte es gedauert, bis die App fertig war?
Oskar: Von der ersten Idee bis zum Start Ende August 2020 sind rund zwei Jahre vergangen. Etwas zu erschaffen, was es noch nie gab, ist sehr zeitaufwändig. Es gab keine App, an der wir uns orientieren oder zumindest inspirieren lassen konnten.

Ist die heiße Phase der App-Entwicklung nicht mit eurem Abitur zusammengefallen?
Eldrick: Wir haben an der Marienschule Opladen unser Abitur gemacht. Die Doppelbelastung, einerseits das Abitur zu machen und gleichzeitig eine App zu launchen, war sehr heftig. Wir hatten uns jedoch bewusst dazu entschieden, den Start von Learnu durchzuziehen. Nach dem Abitur haben wir beide ein Studium an der Otto Beisheim School of Management in Vallendar begonnen. Der Erfolg erlaubte es uns, die Hausaufgaben-App seitdem professionell weiterzuentwickeln und unser Team kontinuierlich zu erweitern.

Haben sich Eure Erwartungen erfüllt?
Oskar: Auf jeden Fall. Wir waren in den Top-10 aller Apps. Das war ein schöner Moment und eine Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Eldrick: Die Hausaufgaben und Lernblätter erhalten viel Anerkennung.

Wie habt ihr es als Schüler geschafft, die App-Entwicklung auch finanziell zu stemmen?
Oskar: Wir waren ja bereits selbständig tätig. Eldrick hatte in der zehnten Klasse ein Drohnen-Unternehmen, das alle möglichen Services anbot – von Fotografien bis zu Vermessungen. Ich hatte als Influencer Instagram-Seiten mit rund 5 Millionen Followern aufgebaut. Das war für uns die Voraussetzung dafür, das nächste Ding zu machen.

Was bekommen die Schüler zurück, die ihre Hausaufgaben hochladen?
Eldrick: Sie bekommen einerseits die Anerkennung anderer Schüler in Form von Bewertungen und Kommentaren. Wer eine gute Bewertung bekommt, hat höhere Chancen, dass die eigene Lösung von anderen Suchendenden gefunden wird.

Und nach Corona?
Oskar: Wir sind sicher, dass das Konzept nach der Pandemie weiterhin angenommen wird. Bis dahin leisten wir einen Beitrag dazu, das Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig unterstützen - etwa weil sie sich keine Nachhilfe leisten können, die Eltern keine Zeit haben oder einfach nicht helfen können.

Was denken die Eltern?
Eldrick: Wir glauben, sie finden es gut, wenn ihre Kinder unsere App nutzen. Wir stehen im regelmäßigen Kontakt mit Lehrerinnen und Lehrern.
Oskar: Wir glauben Bildung sollte kostenlos und für jeden zugänglich sein.

Wo seht ihr die App in der Zukunft?
Eldrick: Wir fahren aktuell auf Sicht und setzen uns keine überdimensionalen Ziele. Wir wollen, dass Learnu ein integraler Bestandteil des Schulalltags wird und wollen dafür Schüler, Eltern und Lehrer gewinnen. Learnu ist eine Austauschmöglichkeit von Wissen und selbstgeneriertem Content, der immer hochwertiger werden soll. Dafür wollen wir Partner wie Verlage mit ins Boot holen.
Oskar: Learnu soll der Ort werden, an dem Schülerinnen und Schüler schnell das relevante Wissen finden. Dafür verbessern wir die Algorithmen stetig. In einer Weiterentwicklung wird man seine Hausaufgaben vielleicht gleich in Learnu machen können.

Mehr Infos online auf www.learnu.de.

Autor:

Bea Poliwoda aus Monheim am Rhein

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